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Verschlechtert die neoadjuvante Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom die Funktion des anorektalen Schließmuskelapparates?
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Die Verschlechterung der Schließmuskelfunktion bei Patienten mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom nach neoadjuvanter Radio-Chemo-Therapie und tiefer anteriorer Rektumresektion wird z.T. auf die Bestrahlung zurückgeführt. Die hier vorgestellte Studie untersucht mögliche Strahlenschäden präoperativ.
Material und Methoden
Bei 22 Patienten (60,4±9,8 J., m:w=17:5), die wegen eines Rektumkarzinoms neoadjuvant (5-FU, CPT-11, 45 Gy + 5,4 Gy Boost) behandelt wurden, ist nach einem standardisierten Protokoll die anorektale Manometrie präoperativ vor und präoperativ nach der RCT durchgeführt worden. Untersuchungsparameter waren: Asymmetrie der radiären Druckverteilung (RA) , mittlerer Ruhe (MRD)- und Kneifdruck (MKD) in der Hochdruckzone, maximaler Ruhe (MaxRD)- und Kneifdruck (MaxKD) und die daraus resultierenden Ruhe- (RVV) und Kneifvektorvolumina (KVV) des analen Sphinkters.
Ergebnisse
In keinem der untersuchten Parameter der anorektalen Funktion konnten signifikante Veränderungen [Tab. 1] nach RCT festgestellt werden.
Schlussfolgerung
Manometrisch läßt sich im untersuchten Patientenkollektiv kein negativer Einfluß der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf das anorektale Kontinenzorgan nachweisen. Ursache eines veränderten Stuhlgangverhaltens radiochemotherapierter Patienten vor der Operation dürfte daher eine radiogene oder chemotherapiebedingte Schädigung der Darmschleimhaut sein, die zur Änderung von Stuhlkonsistenz und -frequenz führt.