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Duodenaladenome bei FAP - Indikationen zur operativen Sanierung und Operationsverfahren
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Seit Einführung der restaurativen Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage bilden die Duodenaladenome aufgrund ihres Entartungspotentials neben den Desmoidtumoren die häufigste Todesursache bei Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis (FAP). Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchung werden daher bei allen Patienten jährlich bis 2-jährlich Gastroskopien durchgeführt. Wir berichten im Folgenden über 29 Patienten, die seit Bestehen des Polyposis-Registers an unserer Klinik wegen einer schweren Duodenaladenomatose operativ behandelt wurden.
Material und Methoden
Im Heidelberger Polyposis Register werden seit 1991 alle Daten von Patienten mit FAP prospektiv erfaßt. Seither wurde bei 29 Patienten eine operative Intervention aufgrund einer Duodenaladenomatose durchgeführt, ausgewertet wurden die präoperativen Gastroskopiebefunde, die durchgeführte Operation sowie postoperative Komplikationen.
Ergebnisse
Wegen Duodenaladenomen mit histologisch nachgewiesenen mittel- bis schwergradigen Dysplasien erhielten 7 Patienten eine Duodenotomie mit Adenomabtragung; in einem Fall trat postoperativ eine leichte Pankreatitis auf. Bei einem weiteren Patienten wurde zwischenzeitlich die Indikation zur Duodenektomie gestellt, die von dem Patienten zur Zeit jedoch abgelehnt wird. Eine Papillenexzision bei Papillenadenomen von über 2 cm Größe oder nachgewiesenen schweren Dysplasien wurde bei 8 Patienten durchgeführt. Perioperativ trat hier in einem Fall eine Lungenembolie auf, von der sich der Patient jedoch im Verlauf vollständig erholte; bei 2 Patienten war postoperativ ebenfalls eine leichtgradige Pankreatitis nachweisbar. 11 Patienten erhielten eine Operation nach Whipple bei Adenomrezidiven nach Papillenexzision oder ausgedehnter Duodenaladenomatose. Komplizierend fand sich postoperativ bei einem Patienten eine Insuffizienz der Pankreatikojejunostomie. 4 dieser Patienten wiesen als Zufallsbefund im Präparat ein T1- oder T2-Karzinom auf; in 2 weiteren Fällen war bereits präoperativ eine fortgeschrittenes Karzinom diagnostiziert worden. Bei 3 Patienten wurde eine pankreaserhaltende Duodenektomie bei teils rasenartiger Duodenaladenomatose durchgeführt; hier trat in einem Fall postoperativ eine leichte Pankreatitis sowie in 2 Fällen ein Wundinfekt auf.
Schlussfolgerung
Nach unseren bisherigen Erfahrungen im Verlauf der vergangenen 12 Jahre sind die genannten Operationsverfahren für ihre jeweiligen Indikationen als sicher anzusehen. Die pankreaserhaltende Duodenektomie als neue Methode zeigt gute Ergebnisse, so daß die Operation nach Whipple Patienten mit Papillen- oder Duodenalkarzinomen vorbehalten bleiben sollte. Die Indikation zur prophylaktischen operativen Sanierung von Duodenal- oder Papillenadenomen sollte angesichts der genannten Überraschungsbefunde eines Karzinoms eher großzügig gestellt werden. Sie besteht unserer Ansicht nach bei hochgradigen Dysplasien, einer Stenosesymptomatik im Bereich der Papille mit Cholestase oder Pankreatitis, einer Größenprogredienz der Duodenal- oder Papillenadenome oder einer flächenhaften Verteilung multipler Adenome.