gms | German Medical Science

26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2008)

06.01. bis 09.01.2008, Engelberg

Analyse von thermischen Verletzungen bei 33 Epileptikern – Unfallhergang, Folgen und Möglichkeiten zur Prävention

Meeting Abstract

  • Matthias Aust - Medizinische Hochschule, Hannover
  • Andreas Gohritz - Medizinische Hochschule, Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule, Hannover
  • Walter Künzi - Medizinische Hochschule, Hannover
  • Merlin Guggenheim - Medizinische Hochschule, Hannover

DAV 2008. 26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Engelberg, 06.-09.01.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dav41

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dav2008/08dav41.shtml

Published: June 30, 2008

© 2008 Aust et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Ein epileptischer Krampfanfall wird in der Literatur in bis zu 3% als Ursache für die Einweisung in ein Verbrennungszentrum angegeben.

Ziel: Diese retrospektive Studie anhand von 33 intensivmedizinisch behandelten Patienten mit Epilepsie als Ursache für eine Verbrennung oder Verbrühung wurde durchgeführt, um im Hinblick auf mögliche Vorbeugemaßnahmen typische Mechanismen, Schwere, Therapie sowie Folgen dieser Verletzungen zu klären.

Ergebnisse: Insgesamt wurden die Daten von 16 Frauen und 17 Männern mit einem Durchschnittsalter von 37 (Spanne: 21–72) Jahren untersucht. Die durchschnittlich verbrannte Körperoberfläche lag bei 16% und maximal bei 51%, der 2b° und 3° verbrannte Anteil betrug durchschnittlich 11%. Der ABSI-Wert lag zwischen 3 und 11 (Mittelwert 5,5) Punkten. Häufigste Unfallmechanismen waren Verbrühungen (n=19), 14-mal durch Iktus beim Duschen oder in der Badewanne, gefolgt von Stürzen beim Kochen (n=4) oder in offenes Feuer (n=4). Die Intensivbehandlung dauerte durchschnittlich 33 Tage und bis zu 79 Tage. Alle Patienten überlebten.

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass es infolge eines epileptischen Krampfanfalls zu thermischen Verletzungen mit erheblichen Folgen für die Patienten kommen kann, die finanziellen Kosten sind enorm. Typische Risikosituationen sind meist durch Verhaltensregeln oder einfache Schutzeinrichtungen, z.B. einen Temperatur-Regler für Heißwasser, verhindert werden. Es erscheint sinnvoll, Epileptiker und ihre Angehörigen über diese speziellen Gefahren zu informieren.