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25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2007)

10.01. bis 13.01.2007, St. Anton am Arlberg

Veränderungen des Patientenspektrums unter Berücksichtigung der Erlössituation auf Brandverletzenstationen

Meeting Abstract

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  • corresponding author T. Wolter - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • N. Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen

DAV 2007. 25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. St. Anton am Arlberg, 10.-13.01.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc07dav61

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dav2007/07dav61.shtml

Published: June 25, 2008

© 2008 Wolter et al.
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Das Spektrum der Patienten auf Brandverletztenstationen hat sich in den letzten Jahren um einige Indikationen verbreitert. Neben den Paraverbrennungen wie Lyellsyndrom oder SSSS steigt die Anzahl von Patienten mit Dekubitalulzera und mit schweren Komorbiditäten, sowie von Patienten mit nekrotisierender Fasziitis. Dieser Beitrag will aufzeigen, dass die Aufnahme dieser Patienten auf Brandverletztenstationen medizinisch indiziert ist. Neben Liegedauer, Operationsarten, Operationshäufigkeiten, Keimspektrum wird dabei insbesondere auch der Kostenerlös analysiert.

In den letzten 18 Monaten behandelten wir 36 Patienten mit großflächigen Dekubitalulzera und schweren Komorbiditäten, nekrotisierender Faziitis oder Paraverbrennungen auf unserer Intensivstation für Schwerbrandverletzte. Zunehmend werden uns dabei auch Patienten mit großflächigen Dekubitalulzera von peripheren Krankenhäusern zugewiesen. An Operationen waren bei diesen Patienten mehrfache Debridements und Defektdeckungen mittels Spalthaut bzw. Lappenplastiken erforderlich. Dazu kommen tägliche aufwändige Verbandswechsel. Die Liegedauer lag bei maximal 167 Tagen. Von den genannten Patienten entwickelten 14 Patienten eine katecholaminpflichtige Sepsis, 11 waren mit Problemkeinem wie MRSA und Pseudomonas aeruginosa besiedelt. 10 Patienten zeigten behandlungswürdige Pilzinfektionen.

Die Erlössituation weist ein breites Spektrum auf und erstreckt sich bis zu 10.000 €. Allerdings wurde bei vielen dieser Patienten durch Verlegungen der Erlös für unsere Klink geschmälert. Demgegenüber steht eine Kostensituation von 930 € pro Tag Intensivaufenthalt.

Aufgrund der Schwere des Krankheitsbildes, des extrem hohen Pflegebedarfes und der Behandlung der Begleiterkrankungen ist die Versorgung oben genannter Patientengruppen auf Brandverletztenstationen richtig und sinnvoll. Die Aufnahmeroutine und operative Versorgung, z.B. mit Debridements und Spalthautdeckungen ähneln der der Brandverletzten. Die Erlössituation ist im DRG System aufgrund der Verlegungsketten schwer abzubilden und oft defizitär. Dies sollte in Verhandlungen mit den Krankenkassen und hausinternen Verteilungen berücksichtigt werden.