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25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2007)

10.01. bis 13.01.2007, St. Anton am Arlberg

Intraalveoläre IL-6 Sekretion bei Inhalationstrauma und Verbrennung im Rattenmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author P. Ch. Fuchs - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, RWTH Aachen
  • E. Demir - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, RWTH Aachen
  • K. Reuber - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, RWTH Aachen
  • P. Stromps - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, RWTH Aachen
  • N. Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, RWTH Aachen

DAV 2007. 25. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. St. Anton am Arlberg, 10.-13.01.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc07dav36

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dav2007/07dav36.shtml

Published: June 25, 2008

© 2008 Fuchs et al.
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Das Inhalationstrauma ist für einen Großteil der Todesfälle bei Schwerbrandverletzten verantwortlich. Die Inzidenz des gesicherten Inhalationstraumas unter Verbrennungspatienten liegt zwischen 5% – 35%. Besonders interessant ist, dass die Mortalität eines alleinigen Inhalationstraumas unter 10% liegt. Besteht jedoch eine Kombinationsverletzung mit einer Verbrennung der Körperoberfläche so steigt die Mortalität auf 30% – 50%. Hierfür wird ein überschießendes SIRS bei der Kombinationsverletzung verantwortlich gemacht.

Material und Methoden: Zur Untersuchung immunologischer Parameter wurden 72 SD-Ratten in 4 Hauptgruppen (1. Kontrolle, 2. Inhalationstrauma, 3. Verbrennung ,4. Kombinationsverletzung: Inhalation plus Verbrennung) aufgeteilt. Alle Tier erhielten über den gesamten Versuchsablauf eine Narkose mit Ketamin / Domitor und wurden druckkontrolliert, standardisiert beatmet. Als Verbrennungstrauma diente ein auf 100°C erhitzter Metallstempel mit dem eine VKOF von 30% erreicht worden ist. Das Inhalationtrauma wurde mit einer Verschwelungsapparatur nach DIN, in der standardisiertes PVC und Buchenholz verschwelt wurden, erzeugt. Nach 1h, 3h, 6h erfolgte die Blutabnahme und Tötung von jeweils 6 Tieren.

Zur Analyse wurden post mortem brochioalveoläre Lavagen durchgeführt. Anschließend erfolgte die Analyse der Lavagen auf IL-6 in Bezug auf den Gesamtproteinlevel.

Ergebnisse: Es zeigte die Nullgruppe den rasantesten und steilsten Anstieg (bis auf 337 pg/ml) von IL-6 in dieser frühen Phase des Versuches. Die reine Verbrennung oder Inhalationsverletzung hingegen zeigen nur eine zögerliche Ausschüttung von IL-6 in den bronchioalveolären Raum (Inhalation 88 pg/ml; Verbrennung 113 pg/ml). Die Kombination beider Traumata hingegen führte wieder zu eine verstärkten Exkretion von IL-6 (226 pg/ml); jedoch wurden hier ebenfalls nicht die Werte der Nullgruppe erreicht.

Diskussion: Es ist uns gelungen ein Modell am Kleintier zu entwickeln, dass unter realistischen Bedingungen die Untersuchung der Auswirkungen von Verbrennungen und Inhalationstraumata auf die Lungenexkretion von Cytokinen ermöglicht.

Bei der Bestimmung von IL-6 hat sich gezeigt, dass allein das „Trauma“ Beatmung zu einer starken IL-6-Freisetzung in der Lunge führt. Überraschenderweise führt eine Verbrennung oder Inhalation allein eher zu einer Suppression dieser Ausschüttung, während die Kombination beide Traumata wieder zu einer verstärkten Reaktion führt.