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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Indikation zur Salvage- Neck dissektion nach primärer Radiochemotherapie – eine retrospektive Auswertung von 1999 bis 2005

Poster Onkologie

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  • corresponding author Wolfram Völkel - HNO-Klinik, Dresden
  • Astrid Berndt - HNO-Klinik Dresden Friedrichstadt, Dresden
  • Andreas Schreiber - Abt. Strahlentherapie am Krankenhaus Dresden Friedrichstadt, Dresden

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2006;2:Doc012

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2006-2/cpo000116.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Völkel et al.
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Zusammenfassung

In den letzen Jahren hat sich die primäre kombinierte Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches als Alternative zur radikalen Tumoroperation etabliert.

Nicht selten sind 6 bis 8 Wochen nach Therapieabschluss noch auffällige cervikale Lymphknotenvergrößerungen nachzuweisen. Bei endoskopisch und histologisch nachgewiesener lokaler Tumorfreiheit sollte eine chirurgische Sanierung der Lymphabflusswege zu diesem Zeitpunkt unter der Annahme, dass noch vitales Tumorgewebe in den regionären Lymphknoten persistent sein kann, erfolgen. Daten zu noch tatsächlich nachweisbaren vitalen Tumorzellen in den suspekten Lymphknotenvergrößerungen sind in der internationalen Literatur kaum zu finden. Unsere Arbeit wertet 89 Patienten mit Tumoren des HNO-Gebietes aus, welche zwischen 1999 und August 2005 eine primäre Radiochemotherapie von 70.2 bzw. 72Gy Gesamtdosis in Kombination mit Mitomycin C + 5 FU bzw. Cisplatin als Behandlung erhalten hatten. Bei 42 Patienten fanden sich 6 Wochen nach Beendigung der Radiochemotherapie noch sonomorphologisch suspekte Lymphknoten und es wurde eine Salvage- Neck dissektion einseitig oder beidseitig durchgeführt. Bei 20 Patienten (48%) konnte histologisch Tumorgewebe in den cervikalen Lymphknoten nachgewiesen werden, wobei es sich bei 8 Patienten (40%) um vitale und bei 12 Patienten (60%) um avitale Tumorzellen handelte.

Schlussfolgernd ist die Durchführung einer Salvage- Neck dissektion bei sonomorphologischem Verdacht sowohl aus diagnostischer als auch aus therapeutischer Sicht indiziert.