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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Kephalometrische Untersuchungen bei Septumdeviationen

Poster

  • corresponding author Kay Christophersen - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • A. Beule - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • G. Gogniashvili - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • B. Mlynski - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • G. Mlynski - HNO-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc091

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000091.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Christophersen et al.
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Zusammenfassung

Motivation: Bei der rhinologischen Routinediagnostik werden oft Septumdeviationen festgestellt, ohne dass die Untersuchten über nasale Atembehinderung klagen. Zuckerkandl hat 1882 infolge anatomischer Studien den Begriff "physiologische Septumdeviation" geprägt. Wir wollten untersuchen, ob es zutrifft, dass das nasale Septum häufig keine gerade Trennwand zwischen den beiden Nasenhöhlen ist, sondern dass es sich in der Mitte des normalerweise asymmetrischen Schädels einpasst und deshalb deviiert ist.

Material und Methode: Es wurden an 60 kephalen CT-Datensätzen, welche nicht wegen einer rhinologischen Fragestellung veranlasst wurden, die Abweichung des Septums von einer Geraden und die Abstände vom Septum zur unteren und mittleren Muschel sowie auf gleicher Höhe zur lateralen Wand des Cavum nasi vermessen.

Ergebnisse: Bei den 60 Datensätzen fand sich in 54 Fällen ein deviiertes Septum . Die Abweichung der Deviation von einer Geraden differierte zwischen 2 und 12 mm (Mittelwert: 4,6 mm). Die Distanzen vom Septum zur unteren und mittleren Muschel sowie zur lateralen Nasenwand waren auf der Deviationsseite tendenziell kleiner als auf der Gegenseite. Dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sprechen dafür, dass in einem anatomisch "normal" gebauten Schädel das Septum die Nase in zwei etwa gleich weite Seiten unterteilt. Dabei ist es nur in seltenen Fällen gerade, sondern es hat eine "physiologische Deviation". Die weitestgehend symmetrische Teilung ist Grundlage für einen ungestörten Nasenzyklus als wichtige Voraussetzung für die respiratorische Funktion der Nase. Ziel der Septumchirurgie sollte daher nicht ein gerades Septum, sondern zwei möglichst gleich weite Nasenseiten sein.