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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Vergleichende Untersuchungen zur respiratorischen Funktion von Säugetiernasen (Mensch und Paarhufer)

Poster

  • corresponding author Stefan Grützenmacher - HNO-Uni-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Juliane Sevecke - HNO-Uni-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland
  • Gunter Mlynski - HNO-Uni-Klinik Greifswald, Greifswald, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc073

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000073.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Grützenmacher et al.
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Zusammenfassung

Hintergrund: Während der Entwicklung zum Menschen änderte sich das Verhältnis zwischen Hirn- und Gesichtsschädel. Die damit verbundene Änderung von Form und Größe der Nasenhöhle und die entsprechenden Auswirkungen auf die respiratorische Funktion der Nase sollen am Beispiel des Menschen und einiger Paarhuferspezies untersucht werden.

Methode: Es wurden Nasenmodelle von 5 Paarhuferspezies und einem Menschen gefertigt, welche in Inspirationsrichtung mit Wasser durchströmt wurden. Die Strömung wurde mit Tinte visualisiert. Die anatomischen und physiologischen Besonderheiten der einzelnen Spezies wurden verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei den Paarhufern findet man jeweils zwei Conchae im direkten Atemstrom, und eine unterschiedliche Anzahl oberhalb des Ductus nasopharyngeus. In Analogie zum Menschen entsprechen diese der Concha nasalis superior bzw. suprema. Die respiratorischen Conchae der Paarhufer setzen unmittelbar hinter bzw. am Ostium nasale externum an. Die Atemströmung läuft nahezu rein turbulent durch die gesamte Nase. Aufgrund der geringen Nasenhöhe ist der gesamte Querschnitt belüftet. Die gesamte Nasenhöhle entspricht einem Funktionsraum.

Die menschliche Nase ist relativ kurz und hoch. Der vordere Nasenabschnitt wird als Einströmbereich bezeichnet und von der äußeren Nasenform bestimmt. Er führt zu einer Verteilung der Atemluft über die gesamte Nasenhöhe und erzeugt für den Funktionsbereich (Muschelregion) eine turbulente Luftströmung. Turbulenz und Schleimhautkontakt sind die wesentlichen strömungsphysikalischen Voraussetzungen für die respiratorische Funktion der Nase.

Der Einströmbereich der menschlichen Nase ist offenbar eine morphologische Anpassung an die relative Verkürzung des Mittelgesichts.