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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Ätiologie der chronischen Rhinosinusitis – retrospektive Analyse von 1156 Fällen

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  • corresponding author Stefan Tesche - UKE, HNO-Klinik, Hamburg, Deutschland
  • Thomas Grundmann - UKE, HNO-Klinik, Hamburg, Deutschland
  • Christoph Sagowski - UKE, HNO-Klinik, Hamburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc010

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000010.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Tesche et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Das ätiologische Spektrum der chronischen Sinusitis scheint vor dem Hintergrund einer steigenden Inzidenz von Allergien aber auch diskutierter zusätzlicher pathogenetischer Faktoren einem Wandel zu unterliegen.

Patienten und Methode: Es wurden die Krankenakten von n=1156 Patienten (w: 41%, m: 59%, Durschnittsalter: 44 Jahre) ausgewertet, die zwischen 1995 und 2001 wegen einer chronischen Sinusitis operativ NNH-saniert wurden. Für die statistische Auswertung wurde das Programm SPSS verwendet.

Ergebnisse: Histologisch fand sich in 857 Fällen (74,1%) eine überwiegend eosinophile (hiervon 100 Asthmatiker – 11,7%), in 299 Fällen (25,9%) eine neutrophile chronische Sinusitis (hiervon 12 Asthmatiker – 4%). Besonders in der Gruppe eosinophiler Sinusitiden fand sich ein breiteres Spektrum ätiologischer Kofaktoren. Der Anteil an Patienten mit allergischer Rhinitis lag hier bei 48%, eine Analgetikaintoleranz fand sich bei 6%, eine nicht invasive Aspergillose bei 1% der Patienten. Bei immerhin 45% Patienten mit eosinophiler Sinusitis ergaben sich keine speziellen pathogenetischen Faktoren. Eine Eosinophilie war mit einer erhöhten Rezidivneigung korreliert.

Schlußfolgerung: Die eosinophile Sinusitis stellt heute die häufigste Form operierter chronischer Rhinosinusitiden dar. Das breite Spektrum hier erhobener und zusätzlich aktuell diskutierter ätiologischer Kofaktoren (Allergien, Analgetikaintoleranz, Pilze?, bakterielle Superantigene?) muss vor dem Hintergrund einer erhöhten Rezidivgefahr diagnostisch und therapeutisch berücksichtigt werden.