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Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte „Patienten als Partner“ und „Shared Decision Making“: Ergebnisse einer empirischen Studie
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Das Modellvorhaben zielt auf Stärkung der Selbstbestimmung in der letzten Lebensphase. In der Begleitforschung wurde der Frage nachgegangen, ob sich Patienten partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Arzt wünschen, wie diese inhaltlich gefüllt wird und inwieweit diese mit partizipativen Entscheidungsprozessen zusammenhängt.
Methode
Zwischen März 2002 und Juli 2003 wurden 277 palliativbehandelte Tumorpatienten in verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums Jena und im Zentralklinikum Bad Berka mit dem im Projekt entwickelten standardisierten Fragebogen interviewt, der u.a. eine Frage nach partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Arzt enthielt. Die freien Nennungen auf die Frage nach dem Inhalt dieser Zusammenarbeit wurden nach den Regeln der Grounded Theory kodiert und in 8 Kategorien zusammengefasst.
Ergebnisse
93 % der Patienten halten eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Arzt für sinnvoll. Diese beinhaltet Beratung (n=73 Nennungen), gemeinsame Gespräche (n=58), Offenheit/Ehrlichkeit (n=57), Patientenorientierung (n=49), Vertrauen (n=39), Zugänglichkeit/Zeit (n=38), gemeinsame Entscheidungsfindung (n=19) sowie Arztkompetenz (n=15). 11 Befragte beantworteten diese Frage nicht (5 %).
Diskussion
Nur eine Minderheit verbindet mit partnerschaftlicher Zusammenarbeit auch einen partizipativen Entscheidungsprozess (sdm). Während das SDM-Konzept eher spezifische Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung im Blick hat, umfasst eine partnerschaftliche Zusammenarbeit („Patient als Partner") aus Patientensicht darüber hinaus wichtige Aspekte diffuser Sozialbeziehungen. Insofern lassen sich die beiden Konzepte nicht vollständig aufeinander abbilden. Wenn Patienten als Partner der Ärzte gestärkt werden sollen, müsste auch den benannten Patientenbedürfnissen verstärkt Rechnung getragen werden.