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HTA und Innovation
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2008 |
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Gliederung
Abstract
HTA dient dazu, unterschiedlichste Technologien nach der momentan bestverfügbaren Evidenz zu bewerten und diese Information entsprechenden Entscheidungsträgern zur Verfügung zu stellen. Der Begriff „Technologien“ ist dabei sehr weit gefasst und reicht von Arzneimitteln über operative Verfahren bis hin zu Organisationsstrukturen. Aufgrund der Fülle an existierenden Technologien ist es nicht möglich, alle einer Bewertung durch HTA durchzuführen. Bei existierender Mittelknappheit wird es jedoch immer wichtiger, zu entscheiden, welche medizinischen Leistungen von gesetzlichen Kostenträgern bezahlt werden sollen und welche aufgrund bestimmter Kriterien nicht empfohlen und damit auch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden. Aus diesem Grund werden vorrangig Innovationen einer Bewertung durch HTA zugeführt, bevor sie in den Leistungskatalog solidarisch finanzierter Kostenträger aufgenommen werden. Unter Innovationen werden in diesem Zusammenhang meistens medizinische Technologien verstanden, die ein neues Wirkprinzip umsetzen oder durch Modifikationen der existierenden Technologie zu neuen Anwendungen führen. Die Bewertung von Innovationen stellt eine besondere Herausforderung dar, da zum Zeitpunkt der Bewertung oft nur unvollständige Informationen vorliegen. Mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen wird versucht, mit diesem Problem umzugehen.
Der vorliegende Vortrag referiert die Bemühungen des DIMDI über mehrere sog. methodische HTA-Berichte Entscheidungsträgern in der Gesundheitspolitik, Forschung und Industrie, Informationen über die Abläufe, Voraussetzungen und Kriterien der Bewertungsverfahren bei der Aufnahme von Innovationen in den Leistungskatalog solidarisch finanzierter Kostenträger bereitzustellen. Dieser Prozess beginnt mit der Bestandsaufnahme zur Arzneimittelbewertung (HTA-Bericht 13, 2005 http://www.egms.de/en/journals/hta/2005-1/hta000009.shtml), erfährt eine Erweiterung bezüglich der Regularien nichtmedikamentöser Technologien (HTA-Bericht 64, 2007 http://www.egms.de/en/journals/hta/2008-3/hta000048.shtml) und mündet in der aktuellen Betrachtung von Methoden zur frühzeitigen entwicklungsbegleitenden Bewertung von Innovationen (Veröffentlichung geplant Ende 2008).
Anhand von ausgewählten Beispielen wird diskutiert, welche Rolle HTA bei der frühzeitigen Bewertung von Innovationen spielen kann.