gms | German Medical Science

7. Symposium Health Technology Assessment

Deutsche Agentur für HTA des DIMDI – DAHTA@DIMDI

19.10. bis 20.10.2006, Köln

HTA in der ambulanten Versorgung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Deutsche Agentur für Health Technology Assessment des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information. 7. Symposium Health Technology Assessment. Köln, 19.-20.10.2006. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2006. Doc06hta03

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hta2006/06hta03.shtml

Veröffentlicht: 17. Oktober 2006

© 2006 Perleth.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Abstract

Health Technology Assessment (HTA) ist eine Form der Politikfeldanalyse die systematisch kurz- und langfristige Konsequenzen der Anwendung einer medizinischen Technologie, einer Gruppe verwandter Technologien oder eines technologiebezogenen Sachverhalts untersucht. Das Ziel von HTA ist die Unterstützung von Entscheidungen in Politik und Praxis. Grundlegend für HTA ist die Ausrichtung auf Entscheidungsfindung sowie der multidisziplinäre und umfassende Ansatz.

Seit Mitte der 1990er Jahre werden Konzepte und Methoden von HTA allmählich in das deutsche Gesundheitswesen integriert. Die wichtigste Aufgabe ist die evidenzbasierte Unterstützung von Entscheidungen im Gesundheitswesen, die sich auf die Einführung neuer Technologien oder der Neubewertung bereits etablierter Verfahren beziehen. Häufig geht es um die Entscheidung zur Übernahme oder des Verbleibs einer medizinischen Technologie im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese Entscheidungen werden in den paritätisch besetzten Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung getroffen. Das wichtigste dieser Gremien ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). In der Besetzung für die ambulante Versorgung entscheiden Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverbände der Krankenkassen gemeinsam mit dem Vorsitzenden sowie zwei unparteiischen Beisitzern. Patientenvertreter haben eine beratende Stimme, können aber nicht entscheiden. Im Gegensatz zum stationären Bereich gilt im ambulanten Sektor ein so genannter Erlaubnisvorbehalt, d.h. erst nach einer positiven Entscheidung durch den G-BA kann eine Leistung ambulant von Vertragsärzten erbracht werden.

Rechnet sich die Investition in HTA überhaupt? Um diese Frage für den G-BA beantworten zu können, soll eine Bilanz nach 8 Jahren evidenzbasierter Entscheidungspraxis versucht werden. Dabei wird konzeptionell zwischen Dissemination, Implementation und Impact von HTA-Ergebnissen unterschieden. Unter Dissemination wird im Kontext der Technologiebewertung die gezielte (aktive) Kommunikation von HTA-Ergebnissen an die primären Adressaten bzw. an ein größeres Publikum gerichtete ungezielte Verbreitung (sekundäre Adressaten) verstanden. Implementation ist ein Sammelbegriff für Aktivitäten, die eine zielgruppenspezifische Umsetzung von HTA-Ergebnissen zum Ziel haben. Eng mit der Verbreitung und Umsetzung von HTA-Ergebnissen ist die Evaluation der Wirkung eines HTA (impact) verbunden. Im Rahmen dieser Standortbestimmung wird die Leistungsfähigkeit des Instruments HTA im Kontext der Selbstverwaltung kritisch diskutiert. Was wurde erreicht, haben die Entscheidungen Bestand, welche Defizite und Desiderata können benannt werden?