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7. Symposium Health Technology Assessment

Deutsche Agentur für HTA des DIMDI – DAHTA@DIMDI

19.10. bis 20.10.2006, Köln

HTA aus Sicht des VFA

Meeting Abstract

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  • corresponding author Steffen Wahler - Verband Forschender Arzneimittelhersteller, Berlin, Deutschland

Deutsche Agentur für Health Technology Assessment des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information. 7. Symposium Health Technology Assessment. Köln, 19.-20.10.2006. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2006. Doc06hta02

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hta2006/06hta02.shtml

Veröffentlicht: 17. Oktober 2006

© 2006 Wahler.
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Gliederung

Abstract

Die Bewertung von Arzneimitteln durch ein Health-Technology-Assessment ist für die forschenden Arzneimittelhersteller nicht neu. Bereits seit der Gründung der ersten HTA Agenturen in den 1980er Jahren in Australien, Schweden, Kanada und Spanien haben die international agierenden Pharmaunternehmen Erfahrung mit dieser neuen Bewertungsmethodik sammeln können. Insbesondere in Großbritannien hat das Health-Technology-Assessment mit der Gründung des National Institute of Health and Clinical Excellence (NICE) eine deutliche Aufwertung erfahren. Gerade die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Arzneimittelherstellern und dem Bewertungsinstitut hat zu einer breiten Akzeptanz der Bewertungsergebnisse geführt.

Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich auch in Deutschland ein HTA-Programm etabliert. Das heute von der deutschen Agentur für HTA beim DIMDI geleitete Programm wird von den Unternehmen wie auch von anderen Fachkreisen aufgrund seiner umfassenden aber dennoch transparenten Methodik sehr positiv betrachtet. Allerdings werden die Ergebnisse der HTA-Bewertungen des DIMDI bislang eher wenig von der Öffentlichkeit beachtet. Die Frage ist, welchen Stellenwert die Berichte für andere Entscheidungsträger im Gesundheitswesen haben.

Neben dahta@dimdi hat sich in den letzten Jahren ein neues Institut für die Bewertung von Gesundheitstechnologien etabliert: das IQWiG. Im Gegensatz zur Bewertungsmethodik des DIMDI bewertet das IQWiG lediglich den medizinischen Nutzen einer Intervention. Daneben unterscheidet sich die gewählte Methodik durch die unterschiedliche Auffassung zur Berücksichtigung von wissenschaftlicher Evidenz jenseits von RCTs sowie der Definition der Nutzenparameter. Unter anderem aus diesen Gründen gab und gibt es einen intensiven Diskussionsprozess. Neben diesen methodischen Unterschieden existierte ein weiterer Aspekt, der von höchster Bedeutung ist: der Unterschied hinsichtlich des Stellenwertes, des Impacts der Berichte. Hier kommt dem IQWiG inzwischen eine hohe Bedeutung in der Beratung des gemeinsamen Bundesausschusses als auch der Information einer breiten Öffentlichkeit zuteil.

Aus der Perspektive der forschenden Arzneimittelhersteller, welche nicht nur im Rahmen des Zulassungsprozesses hohe Ressourcen für die Durchführung von Studien aufwenden, stellen HTA-Berichte bzw. Evidenzbewertungen immer wieder eine neue Herausforderung dar. Es gilt, bereits bei Konzeption der Studien die zukünftigen Anforderungen an Qualität du Transparenz der Studien zu erfüllen. Dafür ist eine verlässliche Definition der Methodik unabdingbar. dahta@dimdi steht mit seinen methodischen Anforderungen im Einklang mit anderen internationalen Bewertungsinstitutionen.

Im Sinn einer übergreifenden, umfassenden und international vergleichbaren Bewertung von Gesundheitstechnologien wäre eine Kombination aus der Methodik von dahta@dimdi mit dem Stellenwert der IQWiG-Berichte eine Perspektive, mit der die Forschungsaktivitäten der Mitgliedsunternehmen des VFA in Einklang gebracht, und auch akzeptiert werden könnte.