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Experimentelle Proteinurie und renal tubuläre Volumenretention
Experimental Proteinuria and Renal Tubular Volume Retention
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Veröffentlicht: | 8. August 2006 |
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Nierenerkrankungen, die mit Proteinurie einhergehen, können zur Volumenretention („Overfill") führen. Wir untersuchten, ob experimentelle Proteinurie mit einer Veränderung epithelialer Transporter und Kanäle für den Salz- und Wasserhaushalt einhergeht.
Bei Wistar-Ratten wurde mittels OX-7-Antikörperinjektion eine anti-Thy1-Glomerulonephritis (GN) induziert, Kontrollen erhielten Vehikelinjektion. Die Nieren wurden nach 7 Tagen für histochemische Analyse perfusionsfixiert bzw. für die biochemische Aufarbeitung entnommen und schockgefroren. Immunhistochemisch und per Western blot Analyse wurden proximal- und distal-tubuläre Natriumtransporter und Aquaporin (AQP)-1 und -2 untersucht.
Ratten mit GN schieden verglichen mit den Kontrollen einen hypotonen/hypoosmolaren Harn mit hoher Proteinkonzentration aus. Dabei bestand Normalbuminämie sowie reduzierte Kreatinin-Clearance. Wir stellten hierbei eine verminderte Expression proximaler Nephronparameter (AQP1, NHE3, NaPi-IIa) fest, während distale Parameter (Na,K-ATPase in Kortex und Mark, ENaC nur im Mark) erhöht waren. Die Immunhistochemie proximaler Transporter zeigte ebenfalls eine verminderte Expression, während die distalenTransporter eine Umverteilung in die apikale Plasmamembran zeigten. Renin mRNA und Protein Expression sowie die PRA waren bei GN signifikant erniedrigt. Plasma-ADH Spiegel waren nicht verändert. Die Membran-Lipid-Analyse der BBM ergab eine Verringerung von Phospholipiden zugunsten von Cholesterin in den GM-Fraktionen von Kortex und Mark, die auf eine möglich Rolle von Lipid rafts bei Translokation der Transporter weist. Wir folgern, dass experimentelle Proteinurie im Tiermodell unabhängig von RAAS und ADH eine renal-tubulär begründete Volumenretention erzeugen kann.