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29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL ® - Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

23. bis 25.11.2005, Berlin

Verbesserung der Blutdruckprofile bei nierentransplantierten Patienetn durch Umstellung auf eine Calcineurininhibitoren freie Immunsuppression

Meeting Abstract

  • V. Eilts - Klinikum Bremen Mitte (Bremen, D)
  • A.E. Lison - Klinikum Bremen Mitte (Bremen, D)
  • F. Zanvoort - Klinikum Bremen Mitte (Bremen, D)
  • H.G. Wullstein - Klinikum Bremen Mitte (Bremen, D)
  • G.F. Hillebrand - Klinikum der Universität München Großhadern (München, D)
  • J. Großmann - Universitätsklinikum Frankfurt (Frankfurt, D)
  • H.G. Kachel - Universitätsklinikum Frankfurt (Frankfurt, D)
  • E. Jochum - Krankenhaus Barmherzige Brüder, Trier (Trier, D)
  • H.G. Hartmann - Gemeinschaftpraxis Hartmann/Schiel, Saarbrücken (Saarbrücken, D)

Hypertonie 2005. 29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Berlin, 23.-25.11.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc05hochP68

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hoch2005/05hoch068.shtml

Veröffentlicht: 8. August 2006

© 2006 Eilts et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit langem sind die Calcineurininhibitoren (CNI) aufgrund ihres Nebenwirkungsspektrums, insbesondere betreffs der cardiovasculäre Morbidität und Mortalität, in die Kritik geraten. Als Basistherapeutikum finden sie bei Nierentransplantierten noch immer breiten Einsatz. Um das Langzeitüberleben von Transplantat und Transplantierten zu verbessern, wurde in Zusammenarbeit mit fünf deutschen Zentren eine randomisierte, zweiarmige, prospektive Studie initiiert, bei der eine auf CNI-basierende Immunsuppression mit einer auf Mycophenolatmofetil (MMF) aufbauenden verglichen wurde.

Methodik: Primäres Studienziel war ein Vergleich der Sicherheit sowie die Minderung CNI-assoziierter Nebenwirkungen wie Bluthochdruck. Die Transplantation lag mindestens ein Jahr zurück, die Nierenfunktion mußte stabil sein. 60 NTX-Patienten wurden in die Studie eingeschlossen, 47 haben ihr erstes Studienjahr durchlaufen.

Ergebnisse: Im Studienverlauf kam es nicht zu vermehrten Abstoßungsreaktionen. Die zu erwartenden 5% Organverlust pro Jahr konnten deutlich unterschritten werden.. Bei den auf MMF umgestellten Probanden konnte eine stabile Transplantatfunktion mit verbesserten Serumkreatininwerten erreicht werden. Die Verbesserung der Blutdruckeinstellung war in der MMF-Gruppe für den mittleren arteriellen Druck signifikant und auch ein aus MAD, Schlaf-Wach-Rhythmik und Tagesdosis der blutdrucksenkenden Medikamente zusammengesetzter Surrogatparameter zeigte eine deutlich positive Tendenz.

Schlußfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, daß eine frühzeitige Umstellung der Immunsuppression ohne erhöhtes Risiko für Transplantat und Patient sicher durchführbar ist. Ein positiver Effekt auf die Blutdruckprofile konnte bei den mit MMF behandelten Probanden deutlich gezeigt werden, ein hieraus resultierendes verbessertes Langzeitüberleben aufgrund verminderter cardiovasculärer Problematiken bleibt zu erwarten.