gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Untersuchungen zur Aggressivitätsabschätzung und zur Angiogenese bei adenomatösen Neoplasien des Mittelohres

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik, Klinikum Hannover Nordstadt, Hannover
  • Petra Vogt - HNO-Klinik, Klinikum Hannover Nordstadt, Hannover
  • Helmut Ostertag - Inst. für Pathologie, Klinikum Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod620

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod620.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Welkoborsky et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Bei den adenomatösen Neoplasien des Mittelohres muß unterschieden werden zwischen benignen Adenomen und den aggressiv wachsenden papillären Adenomen (Syn. Adenocarcinom des Saccus endolymphaticus; papillärer Saccus endolymphaticus Tumor), was morphologisch nur eingeschränkt möglich ist. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich beide Tumorentitäten an Hand von molekularen Charakteristika unterscheiden.

Methoden: Untersucht wurden die Operationspräparate von 8 Patienten (6 Frauen, 2 Männer), die wegen einer adenomatösen Neoplasie des Mittelohres operiert wurden. Die Untersuchungen umfaßten neben der Routinehistologie die immunhistochemische Analyse von Proliferationsantigenen (Ki67), von neuroendokrinen Markern (Chromogranin; Synaptophysin) und von Markern der Angioneogenese (VEGF; VCAM). Der Ploidiestatus wurde mittels der quantitativen DNA Zytometrie ermittelt.

Ergebnisse: Aggressiv wachsende Tumoren wiesen ein papilläres Wachstumsmuster, eine höhere Proliferationsrate und höhere Expression von VEGF, sowie eine höhere Rate von aneuploiden Tumorzellen (5c ER >3)auf.

Schlussfolgerung: Die wichtigste Unterscheidung zwischen benignen und aggressiv wachsenden Adenomen ist die Tendenz der Knocheninvasion und intrakraniellen Ausbreitung. Histologisch besteht der einzige Unterschied in der An- bzw. Abwesenheit papillärer Strukturen. Tumorbiologische Untersuchungen, wie Ermittlung der Expression von Faktoren der Angioneogenese, der Proliferationsrate oder der Rate an aneuploiden Tumrozellen mittels DNA-Zytometrie, erleichtern die Dignitätsdiagnose und die Aggressivitäts- bzw. Prognoseabschätzung.