Artikel
Untersuchungen zur Aggressivitätsabschätzung und zur Angiogenese bei adenomatösen Neoplasien des Mittelohres
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Bei den adenomatösen Neoplasien des Mittelohres muß unterschieden werden zwischen benignen Adenomen und den aggressiv wachsenden papillären Adenomen (Syn. Adenocarcinom des Saccus endolymphaticus; papillärer Saccus endolymphaticus Tumor), was morphologisch nur eingeschränkt möglich ist. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich beide Tumorentitäten an Hand von molekularen Charakteristika unterscheiden.
Methoden: Untersucht wurden die Operationspräparate von 8 Patienten (6 Frauen, 2 Männer), die wegen einer adenomatösen Neoplasie des Mittelohres operiert wurden. Die Untersuchungen umfaßten neben der Routinehistologie die immunhistochemische Analyse von Proliferationsantigenen (Ki67), von neuroendokrinen Markern (Chromogranin; Synaptophysin) und von Markern der Angioneogenese (VEGF; VCAM). Der Ploidiestatus wurde mittels der quantitativen DNA Zytometrie ermittelt.
Ergebnisse: Aggressiv wachsende Tumoren wiesen ein papilläres Wachstumsmuster, eine höhere Proliferationsrate und höhere Expression von VEGF, sowie eine höhere Rate von aneuploiden Tumorzellen (5c ER >3)auf.
Schlussfolgerung: Die wichtigste Unterscheidung zwischen benignen und aggressiv wachsenden Adenomen ist die Tendenz der Knocheninvasion und intrakraniellen Ausbreitung. Histologisch besteht der einzige Unterschied in der An- bzw. Abwesenheit papillärer Strukturen. Tumorbiologische Untersuchungen, wie Ermittlung der Expression von Faktoren der Angioneogenese, der Proliferationsrate oder der Rate an aneuploiden Tumrozellen mittels DNA-Zytometrie, erleichtern die Dignitätsdiagnose und die Aggressivitäts- bzw. Prognoseabschätzung.