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Anwendung eines Dexamethason freisetzenden Stents am Marsupium: eine tierexperimentelle Studie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die Re-Stenosierung nach Nasennebenhöhlenoperation ist ein wichtiger Einflussfaktor auf den Operationserfolg.Besonders für Patienten mit engen anatomischen Verhältnissen wäre eine Verringerung einer Stenose wünschenswert.
Methodik: 18 Kaninchen wurden transfazial am Marsupium, einem Äquivalent der menschlichen Kieferhöhle, operiert. Es wurde an der medialen Kieferhöhlenwand ein 4 mm durchmessender, kreisrunder Defekt der Schleimhaut mit Basalmembran und des Periostes angelegt. Randomisert und doppelt-blind wurde anschließend entweder ein Silikonplatzhalter (Kontrolle) eingesetzt oder ein Silikonplatzhalter, der kontinuierlich Dexamethason über 2 Wochen freigesetzt hat (Therapie). Die Tiere wurden zu verschiedenen postoperativen Zeitpunkten euthanasiert und das Regenerat histologisch untersucht.
Ergebnisse: In allen Fällen war der Platzhalter mit der Schleimhaut in Kontakt. Granulationen waren auf der therapierten Seite signifikant kleiner ( p<0,03) und seltener (p<0,014) als auf der Kontrollseite. Nach Ausheilung des Defektes zeigte sich bei Verwendung von Silikon eine verdickte subepitheliale Schicht im Vergleich zur zusätzlichen Applikation von Dexamethason. Das regenerierte Epithel zeigte keine signifikant verlangsamte Wundheilung.
Schlussfolgerung: Die zusätzliche Applikation eines topischen Kortikoids durch einen eingesetzten Platzhalter kann die Ausbildung von Granulationsgewebe signifikant hemmen. Dabei konnte kein negativer Effekt auf die Geschwindigkeit des Wundschlusses nachgewiesen werden. Der entwickelte Platzhalter stellt somit eine interessante Therapieoption dar, um sowohl die Qualität der Wundheilung als auch das Risiko von Granulationsgewebe günstig zu beeinflussen.
Unterstützt durch: Das Projekt wurde von der DFG mit der Sachbeihilfe Ho 1035/6 gefördert.