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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Rhinitis medicamentosa: therapeutischer Effekt der Diodenlaser-Muschelkaustik auf nasale Obstruktion and Nasentropfenabusus

Meeting Abstract

  • Önder Göktas - Univ.-HNO-Klinik, Charité Berlin, Berlin
  • Benedikt Sedlmaier - Univ.-HNO-Klinik, Charité Berlin, Berlin
  • Hans Scherer - Univ.-HNO-Klinik, Charité Berlin, Berlin
  • corresponding author Philipp P. Caffier - Univ.-HNO-Klinik, Charité Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod569

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod569.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Göktas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rhinitis medicamentosa (RM) ist gekennzeichnet durch chronisch angeschwollene Nasenschleimhäute, meist verursacht durch den Abusus schleimhautabschwellender Nasentopika (NT). Unser Ziel war die Langzeit-Evaluation der ambulanten Lasermuschelkaustik beim sog. "Privinismus".

Methoden: In einer prospektiven klinischen Studie erhielten 40 RM-Patienten unter videoendoskopischer Kontrolle eine Diodenlaserbehandlung der unteren Nasenmuscheln in Lokalanästhesie. Postoperativ fanden Follow-up Untersuchungen nach 1 und 6 Wochen, 6 und 12 Monaten statt. Visuelle Analogskalen (VAS; 0-10), Rhinomanometrie (RMM), endoskopische Fotodokumentation and NT-Rückfallhäufigkeit dienten zur Beurteilung der subjektiven und objektiven Langzeit-Effektivität.

Ergebnisse: Die mittlere präoperative NT-Abhängigkeit dauerte 5 Jahre. Weder relevante Blutungen noch andere perioperative Komplikationen wurden beobachtet. Postoperative Ödeme verschwanden in der ersten Woche, die endonasale Krustenbildung innerhalb von 6 Wochen. Die VAS offenbarten sehr niedrige Werte für intraoperative Schmerzen (0,4) bei hoher postoperativer Patientenzufriedenheit (7,4). Nach 6 Monaten zeigte sich die Nasenatmung statistisch signifikant verbessert, sowohl subjektiv (VAS: von 2,9 auf 7,2) als auch objektiv (RMM: von 254 auf 416 ccm/s Inspiration bei 150 Pa). Insgesamt berichteten 88% der Patienten nach 6 Monaten (73% nach 1 Jahr) über ein dauerhaftes Ende des NT-Abusus.

Schlussfolgerungen: Bei therapie-refraktärer RM stellt die ambulante Lasermuschelkaustik eine überaus effektive, sichere und gut tolerierte Behandlungsoption dar, die zu einer dauerhaften Besserung der Nasenatmung beiträgt und so die NT-Abhängigkeit durchbricht.