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Rhinitis medicamentosa: therapeutischer Effekt der Diodenlaser-Muschelkaustik auf nasale Obstruktion and Nasentropfenabusus
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die Rhinitis medicamentosa (RM) ist gekennzeichnet durch chronisch angeschwollene Nasenschleimhäute, meist verursacht durch den Abusus schleimhautabschwellender Nasentopika (NT). Unser Ziel war die Langzeit-Evaluation der ambulanten Lasermuschelkaustik beim sog. "Privinismus".
Methoden: In einer prospektiven klinischen Studie erhielten 40 RM-Patienten unter videoendoskopischer Kontrolle eine Diodenlaserbehandlung der unteren Nasenmuscheln in Lokalanästhesie. Postoperativ fanden Follow-up Untersuchungen nach 1 und 6 Wochen, 6 und 12 Monaten statt. Visuelle Analogskalen (VAS; 0-10), Rhinomanometrie (RMM), endoskopische Fotodokumentation and NT-Rückfallhäufigkeit dienten zur Beurteilung der subjektiven und objektiven Langzeit-Effektivität.
Ergebnisse: Die mittlere präoperative NT-Abhängigkeit dauerte 5 Jahre. Weder relevante Blutungen noch andere perioperative Komplikationen wurden beobachtet. Postoperative Ödeme verschwanden in der ersten Woche, die endonasale Krustenbildung innerhalb von 6 Wochen. Die VAS offenbarten sehr niedrige Werte für intraoperative Schmerzen (0,4) bei hoher postoperativer Patientenzufriedenheit (7,4). Nach 6 Monaten zeigte sich die Nasenatmung statistisch signifikant verbessert, sowohl subjektiv (VAS: von 2,9 auf 7,2) als auch objektiv (RMM: von 254 auf 416 ccm/s Inspiration bei 150 Pa). Insgesamt berichteten 88% der Patienten nach 6 Monaten (73% nach 1 Jahr) über ein dauerhaftes Ende des NT-Abusus.
Schlussfolgerungen: Bei therapie-refraktärer RM stellt die ambulante Lasermuschelkaustik eine überaus effektive, sichere und gut tolerierte Behandlungsoption dar, die zu einer dauerhaften Besserung der Nasenatmung beiträgt und so die NT-Abhängigkeit durchbricht.