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Einfluss etablierter Wachstumsfaktoren auf Proliferation und Apoptose von primären humanen Osteoblastenzellkulturen
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Tissue Engineering von Knochen gilt bei der funtkionell-ästhetischen Rekonstruktion ossärer Defekte als vielversprechende Alternative zum autologen Gewebsersatz. Das Regenerationspotential von Osteoblasten wird durch Wachstumsfaktoren beeinflusst. Neben dem Proliferationsverhalten stellt auch die Beurteilung des apoptotischen Ausmaßes bei der Etablierung intakter Zellkulturen eine wichtige Voraussetzung für das klinisch orientierte Tissue Engineering in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie dar.
Material und Methoden: Primäre Zellkulturen von humanen Osteoblasten (hOB) wurden mit IGF-1, -2 und TNFα angesetzt. Durch immunhistochemische Färbung gegen Osteokalzin wurde der Reinheitsgrad verifiziert. Eine Proliferationsanalyse erfolgte mittels alamarBlue™-Assay nach 1, 5, 10 und 15 Tagen. Die Apoptoseanalyse fand immunhistochemisch (Labelled-Streptavidin-Biotin-Methode) gegen die Regulator-Proteine BAX und BCL-2, den Death Receptor Fas sowie die zentrale Apoptose-Protease Caspase3 statt.
Ergebnisse: Es bildeten sich lückenhafte Zellrasen in Monolayer mit typischer polygonaler Zellform. Das Proliferationsverhalten wies keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Wachstumsfaktoren in unterschiedlichen Konzentrationen nach Herstellerempfehlungen auf. Im zeitlichen Verlauf konnte eine Veränderung der BCL-2/BAX-Ratio zugunsten des proapoptotischen Regulator-Proteins BAX und eine Zunahme der Caspase 3-Expression beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Der Einsatz dieser Wachstumsfaktoren nach den Herstellerangaben zeigte keinen Einfluss auf Proliferation und Apoptose. Gemäß dem Kosten-Nutzen-Effekt liegen Untersuchungen mit erhöhten Konzentrationen außerhalb des Interessenfeldes, so dass sich diese Faktoren zum Einsatz an hOB nicht zu eignen scheinen.