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Olfaktorische Reizung bei hyposmischen Patienten mit und ohne Parosmie: eine fMRT-gestützte Untersuchung
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Hintergrund: Eine Reihe von Patienten mit Riechstörungen leiden an Parosmien. Häufig sind diese Patienten mit qualitativen Riechstörungen subjektiv stärker beeinträchtigt als Patienten mit quantitativen Riechstörungen. Allerdings sind Ursachen und Ausprägung der qualitativen Riechstörungen kaum untersucht. Ziel dieser Studie war es, die zentralnervöse Verarbeitung olfaktorischer Reize bei Patienten mit quantitativen und qualitativen Riechstörungen mithilfe der funktionellen MRT vergleichend zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Messungen führten wir an 12 hyposmischen Patienten (HYP) ohne Parosmie und 11 hyposmischen Patienten mit Parosmie (PAR) durch. Die beiden Gruppen waren vom Geschlecht und Alter her vergleichbar. Die Duftreizung wurde links- und rechtsseitig mit Schokoladen- und Pfirsichduft durchgeführt.
Ergebnisse: Die Patientengruppen zeigten unterschiedliche Aktivierungsmuster, die sich vorwiegend rechtshemisphärisch äußerten. Bei HYP- und PAR-Patienten wurden durch die Duftreizung unterschiedliche, aber eng beieinander liegende Areale im Bereich des Thalamus sowie des anterioren Cingulums aktiviert. Darüber hinaus fand sich bei HYP-Patienten eine stärkere Aktivierung im Bereich des medialen orbitofrontalen Cortex, wohingegen PAR-Patienten stärkere Aktivität im Bereich des N. accumbens zeigten.
Schlussfolgerungen: Insgesamt deuten die Ergebnisse an, dass deutliche Unterschiede in der zentralnervösen Verarbeitung olfaktorischer Reize zwischen hyposmischen Patienten mit und ohne Parosmien bestehen, die sich v.a. in eng benachbarten Regionen im Bereich der rechten Hemisphäre finden.