gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Cephalic phase insulin release beim Menschen nach Schmecktestung?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Ulrike Engel - Univ.-HNO-Klinik, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - Univ.-HNO-Klinik, Rostock
  • corresponding author Tino Just - Univ.-HNO-Klinik, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod458

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod458.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Engel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine Insulinfreisetzung vor einer Erhöhung des Blutzuckers nach Verzehr von Speisen ist in der Literatur als cephalic phase insulin release bekannt (CPIR).

In dieser Studie sollte untersucht werden, ob Mundspülungen mit Schmecktestlösungen, wie sie für die Ganzmundtestung angewendet werden, einen CPIR-Effekt induzieren können.

Methoden: Die Untersuchungen wurden mit 5–20 gesunden Probanden (Alter 20–40 Jahre) durchgeführt. Die Probanden bekamen 20 ml Schmecktestlösungen zur Mundspülung. Die Probanden mussten diese nach 45 s Spülung wieder ausspucken. Zur Testung wurden Rohrzucker (1,0 M), Zitronensäure (0,1 M), Kochsalz (0,5 M), Chininhydrochlorid (0,01), Glutamat (0,2 M), Saccharin (0,01), Stärke (5%) und eine Leerprobe (dest. Wasser) eingesetzt. Es erfolgten vor und nach Schmeckstoffapplikation (3, 5, 7 und 10 Minuten) Blutentnahmen zur Blutzucker- und Insulin-Plasmaspiegel-Bestimmung. Pro Sitzung wurde jeweils nur eine Lösung getestet. Die Applikation der Schmeckstoffe erfolgte doppelt verblindet; d.h. sowohl Untersucher als auch Proband wussten nicht, welche Testsubstanz dargeboten wird. Die Ergebnisse der Selbsteinschätzung (Charakterisierung der Wahrnehmung, Intensität und Hedonik) wurden bei der Auswertung mit berücksichtigt.

Ergebnisse: Nach Stimulation mit Rohrzucker und Saccharin trat ein signifikanter Anstieg der Plasma-Insulin-Konzentration auf. Beide Parameter "Wiederholung" und "Geschlecht" haben einen signifikanten Einfluss auf den Plasma-Insulinspiegel. Frauen wiesen nach Stimulation signifikant höhere Plasma-Insulinspiegel auf als Männer.

Schlussfolgerung: Die Daten der vorliegenden Studie zeigen, dass die Süßstoffe Saccharin und Rohrzucker, wenn sie zur Ganzmundtestung dargeboten werden, einen CPIR-Effekt auslösen.