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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Die endonasale Dacryozystorhinostomie ohne Bohrsystem. OP-Technik, Ergebnisse und besondere histologische Befunde

Meeting Abstract

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  • corresponding author Robert Stumpf - HNO-Klinik, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz
  • Yvonne Oeser - HNO-Klinik, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz
  • Jens Oeken - HNO-Klinik, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod449

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod449.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Stumpf et al.
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Gliederung

Text

In den meisten Fällen erfolgt die Knochenresektion zur Exposition des Saccus lacrimalis im Rahmen der endoskopischen endonasalen Dakryocystorhinostomie mit dem Bohrer. Dabei kommt es durch aufgewirbeltes Blut und Spülflüssigkeit zu Sichtbehinderungen, durch das Rotieren des Bohrers können unbeabsichtigte Verletzungen umgebender Strukturen resultieren. Meißel und Osteotome sind beim endoskopischen Vorgehen wegen der einhändigen Arbeitsweise unhandlich, nur mit Assistenz möglich und erlauben kein präzises Arbeiten.

Als Alternative verwenden wir seit zehn Jahren Kerrison-Stanzen verschiedener Größen zur Abtragung des Knochens medial des Saccus lacrimalis. Der Knochen wird dabei teilweise weggestanzt, teilweise frakturiert und als Knochenlamelle abgetragen.

Bei 188 Operationen konnten wir in allen Fällen den Saccus ausreichend explorieren, es traten keine intraoperativen Komplikationen auf. Bei 11 Patienten kam es zu einer Rezidiv-Stenose, die bei 8 Patienten durch eine Revisionsoperation behoben werden konnte. Ein Patient wünschte keine nochmalige Operation. Bei Zwei Patienten war auch die Revisionsoperation aufgrund einer zusätzlichen kanalikulären Stenose nicht erfolgreich.

Bei der histologischen Aufarbeitung der OP-Präparate ergaben sich 2 Wegener'sche Granulomatosen, ein malignes Lymphom, ein adenoidzystisches Karzinom und ein pleomorphes Adenom des Tränensackes als Zufallsbefunde.

Insgesamt ist die OP nach West mit der Kerrison-Stanze ein sicheres und erfolgreiches Verfahren zur Therapie der postsakkalen Tränennasenwegsstenose. Zum Ausschluss seltener Erkrankungen als Ursache der Stenose erscheint eine routinemäßige histologische Befundbeurteilung erforderlich.