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Die feuchtekalorische Vestibularisprüfung bei gesunden Probanden und Patienten mit Erkrankungen des Ohres – erste klinische Erfahrungen
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: In vorangegangenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass es mit dem feuchtekalorischen Volumenstrom (FKV) eine Möglichkeit zur thermischen Erregung des Gleichgewichtsorganes gibt, ohne dass dabei Wasser im Gehörgang kondensiert. Anhand der Geschwindigkeit der langsamen Phase (GLP) erfolgte der Vergleich von FKV- und Wasserkalorisation. Hierbei unterschieden sich bei 30°C und 44°C die abgeleiteten GLP des FKV bei 40 Sekunden Reizdauer nicht signifikant von denen einer 15-sekündigen Wasserspülung (FKV-Wasser: p=0,557).
Methoden: Ziel der Untersuchungen war es, an einem gesunden Kollektiv einen FKV-Reiz anhand der GLP mit einem Wasserreiz von 30 Sekunden (nach Richtlinien der ADANO) zu vergleichen.
Weiterführend erfolgte die Betrachtung von Patienten mit feuchtem Gehörgang bzw. feuchter Pauke. Hier erfolgte die Beurteilung anhand der abgeleiteten GLP sowie anhand des Auftretens eines paradoxen Nystagmus.
Die Aufzeichnung der vestibulären Reizantwort erfolgte mittels Videookulographie. Bei gesunden Probanden wurde zwischen Reizung mit FKV und Wasser eine 15-minütige Pause eingehalten.
Patienten mit feuchtem Gehörgang oder feuchter Paukenhöhle wurden nur mit FKV geprüft.
Ergebnisse: Es zeigte sich in einer ersten Betrachtung, dass mittels Feuchtekalorik GLP-Werte erreicht werden, die denen der Wasserkalorisation nach ADANO-Richtlinien entsprechen.
Bei keiner der Prüfungen kam es zur Kondensation von Wasser im Gehörgang.
Eine thermische Prüfung mittels FKV von Patienten mit feuchtem Gehörgang oder feuchter Paukenhöhle war möglich, ohne dass es zum Auftreten eines paradoxen Nystagmus kam.