gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Vestibulär evozierte myogene Potentiale (VEMP) und Videookulographie (VOG) vor und nach Anlage eines Cochlea Implant (CI)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Sabrina Dütsch - HNO-Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, München, Deutschland
  • Karl-Friedrich Hamann - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod389

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod389.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Dütsch et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Einige Patienten entwickeln nach CI-Anlage Schwindelsymptome. In Studien wurden mit Hilfe kalorischer Reizung oder Posturographie vestibuläre Symptome objektiviert. Eine Aussage über die Sacculusfunktion ist dadurch nicht möglich. Ziel der Studie ist die Analyse des Einflusses der CI-Anlage auf die Sacculusfunktion mittels VEMP.

Methoden: Bei 15 Patienten wurde vor und 6 Wochen nach CI-Anlage die Sacculusfunktion mittels VEMP und die Funktion des horizontalen Bogenganges durch kalorische Reizung mit VOG-Registrierung bestimmt. Eine Schwindelanamnese wurde erhoben. Von einer einseitigen Sacculusunterfunktion wurde bei einer Amplitudendifferenz von mehr als 50% zur Gegenseite ausgegangen, von einem Ausfall, wenn reproduzierbare Potentiale ausblieben. Mittels VOG wurden Spontannystagmus, Optokinetik, per- und postrotatorische Reaktion sowie die kalorisch ausgelösten Reaktionen aufgezeichnet. Die Ergebnisse beider Methoden sowie die Symptomatik der Patienten wurden verglichen.

Ergebnisse: Bei 5 der 15 Patienten zeigte sich, bei erhaltener präoperativer Sacculusfunktion, nach CI-Anlage ipsilateral eine Unterfunktion in den VEMP. 7 Patienten wiesen postoperativ im VOG eine reduzierte Funktion des horizontalen Bogenganges auf der CI-Seite auf. Nur ein Teil der Patienten mit pathologischen Ergebnissen in den Funktionstests klagte postoperativ über Schwindel. Demgegenüber gab keiner der Patienten mit unveränderten prä- und postoperativen Testergebnissen Schwindelsymptome an.

Schlussfolgerungen: Vergleichbar mit anderen Studien zeigte ein deutlicher Anteil der Patienten nach CI-Anlage eine Verschlechterung der Funktion des horizontalen Bogenganges. Zudem lag bei einem Drittel der Patienten postoperativ eine pathologische Amplitudenabnahme der VEMP vor.