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Die Schwelle der vestibulär evozierten myogenen Potentiale (VEMP) und ihre Bedeutung für die Praxis
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Bei der VEMP-Ableitung handelt es sich um die einzige seitengetrennte und selektive Untersuchung des Sacculus und seiner im N. vestibularis inferior verlaufenden Bahnen. Die Methode ist jedoch nicht hinreichend standardisiert. Als Ursache für das Fehlen von VEMPs ist neben vestibulären Erkrankungen auch eine klinisch bedeutungslose Erhöhung der VEMP-Schwelle denkbar. Ziel unserer Untersuchung war es, die interindividuelle Variabilität der VEMP-Schwelle zu ermitteln.
Methodik: Bei 12 gesunden Probanden wurden VEMPs über dem gespannten M. sternocleidomastoideus bei weitgehend konstanter EMG-Aktivität abgeleitet. Stimuliert wurde monaural mit Tonpulsen von 500 Hz (maximaler Pegel 123 dB SPL). Zur Bestimmung der VEMP-Schwelle wurde der Reizpegel in randomisierter Folge in Abstufungen von 3 dB verändert. Es wurden jeweils 400 Epochen gemittelt.
Ergebnisse: Die VEMP-Amplitude steigt mit zunehmender Intensität steil an, sobald ein interindividuell variabler Schwellenpegel überschritten wird. Der VEMP-Schwellenpegel betrug im Mittel 103,3 dB SPL bei einer Standardabweichung von 5,3 dB. Die niedrigste Schwelle lag bei 94 dB SPL, die höchste bei 111,3 dB SPL.
Schlussfolgerung: Die interindividuelle Variabilität der VEMP-Schwelle erklärt, warum unterschiedliche Personen bei gleichem Schallpegel verschieden stark ausgeprägte VEMPs aufweisen. Falls bei Patientenuntersuchungen keine VEMPs mit ausreichender Amplitude ausgelöst werden, ist eine Pegelerhöhung in Erwägung zu ziehen.