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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Das vollimplantierbare Hörsystem Carina™ bei Schallleitungsschwerhörigkeit

Meeting Abstract

  • Marcos Sànchez-Hanke - Hamburg
  • Adrian Muenscher - HNO Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Ilga Bergmann-Omar - HNO Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Hannes Maier - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod364

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod364.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Sànchez-Hanke et al.
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Gliederung

Text

Das vollimplantierbares Hörgerät Carina™ von Otologics wurde bei einem Patienten mit einer beidseitig kombinierten Schwerhörigkeit implantiert.

Es handelte sich hier um einen Zustand nach Radikalhöhlenanlage vor ca. 20 Jahren bei einem ausgeprägten Cholesteatom. Der Patient wies eine Schallleitung von 30–50 dB, vorwiegend bei tiefen Frequenzen auf. Die Radikalhöhle war trocken trotz der Anwendung von Hörgeräten. Diese HG waren jedoch für berufliche Aktivitäten und im Alttag nicht ausreichend. Die operative Behandlung erfolgte in zwei Schritten. Zunächst eine Verkleinerung der Radikalhöhle durch Aufbau der Gehörgangs-hinterwand mit Tragusknorpel. Es wurde dabei die anatomische Verhältnisse des Stapes, seine Motilität, sowie die Möglichkeit der Darstellung des Runden Fensters eruiert. Nach 6 Monaten, bei trockenen Verhältnissen der Radikalhöhle, erfolgte die Implantation des Carina™. Im zweiten Eingriff zeigte sich ein fibrosierter Tragus der den Wandler vom Gehörgang trennen konnte. Die ersten intraoperativ gewonnenen Erkenntnisse ließen uns für eine MET-V Bell Prothese entscheiden. Nach Ankopplung dieser Prothese an den Wandler wurde die Spitze auf den Stapeskopf gesetzt. Vor dem Verschluss wurde in der Mastoidhöhle 10 mg Volon A appliziert.

Ergebnisse: Die Höhle war nach Detamponierung etwas feucht, nach Gabe kortisonhaltiger Ohrentropfen regelrecht. Bei trockenen Wundverhältnisse wurde das Hörsystem nach 8 Wochen aktiviert.

Es zeigte sich im Freifeld eine Verbesserung der Hörschwelle auf 30–35 dB nHL im Bereich bis 3 kHz. Die monaurale Sprachverständlichkeitsschwelle im Freiburger Einsilbertest (0°) war bei Aktivierung um 12 dB verbessert, subjektiv wurde Nutzen und Klangqualität besser als die vorherige Versorgung empfunden.