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Estradiol, Progesteron, hCG und Testosteron haben keinen Einfluss auf die Proliferation von persistent Masernvirus infizierten Osteoblasten
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Als eine der Ursachen der Otosklerose wird eine persistente Masernvirusinfektion diskutiert. Da Frauen häufiger an Otosklerose leiden als Männer und bei ihnen auch häufiger schwere Komplikationen bei Masern auftreten, besteht der Verdacht, dass möglicherweise hormonelle Faktoren für die erhöhte Empfindlichkeit von Frauem gegenüber Masernviren (MEV) eine Rolle spielen könnten. In dieser Studie wurde überprüft, ob Geschlechtshormone einen Einfluß auf persistent MeV infizierte Osteoblasten haben.
Osteoblastenprimärzellkulturen wurden von Fußplattenfragmenten von Patienten mit klinischer Otosklerose und von Kontrollen anglegt. Im Verlauf untersuchten wir die Kultur und Medium auf das Vorhandensein von natürlichem MeV. MeV negative Zelllinien wurden mit rekombinantem MeV-GFP infiziert. 24 Stunden nach der Infektion erfolgte die Zugabe von verschiedenen Konzentrationen von Estradiol, Testosteron, Progesteron und hCG. Als Kontrollen wurden nicht infizierte Knochenzellkultur mit und ohne Hormonzugabe sowie infizierte Zellen ohne Hormonzugabe verwendet. Vier Wochen nach der Infektion bstimmten wir das Wachstum der Zellen mittels MTT Zellproliferationsassay und die Virusproduktion mittels plaque forming unit assay.
In allen Fällen konnte eine peristente MeV Infektion generiert werden. Einen signifikanten Unterschied der Zellproliferation und der Virusproduktion konnten wir bei vergleichbaren Konzentrationen von Hormonen nicht beobachten. Bei steigender Konzentration von Testosteron, Estradiol und Progesteron sahen wir eine Zunahme der Virusproduktion, nicht aber der Zellproliferation.
Diese Ergebnisse sind im Einklang mit Studien, die keinen Zusammenhang zwischen der Inzidenz der Otosklerose und Schwangerschaft oder Einnahme von Kontrazeptiva belegten.