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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Intraoperative lokale Anwendung von Mitomycin C zur Prophylaxe von Narbenbildung und Re-Stenosierung im Kopf- und Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Sokratis Trellakis - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universität Duisburg/Essen, Essen
  • Zeynel Dogan - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universität Duisburg/Essen, Essen
  • Claus Unkel - Praxis, Arnsberg-Neheim
  • Klaus Jahnke - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universität Duisburg/Essen, Essen
  • Jürgen Lautermann - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Krankenhaus Martha-Maria, Halle
  • Götz Lehnerdt - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universität Duisburg/Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod320

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod320.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Trellakis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mitomycin C (MMC) hemmt die Fibroblastenproliferation und wird daher seit über 30 Jahren mit Erfolg zur Prävention einer Restenosierung in der Tränenwegs- und Glaukomchirurgie eingesetzt. In den letzten Jahren findet MMC auch in der Prävention der Narbenbildung in der HNO-Heilkunde zunehmend Verwendung, z.B. auch in der Larynx- und Trachealchirurgie. Patienten und Methode: Im Zeitraum von 02/02 bis 10/07 wurde MMC bei 38 Patienten (Altersdurchschnitt 56 [2–84] Jahre) im off-label use intraoperativ topisch verwendet. Bei 29 der 38 Patienten lag in der Vorgeschichte eine Operation wegen eines Malignoms im Kopf-Hals-Bereich vor. Nach laserchirurgischer Narbendurchtrennung erfolgte eine 2-minütige Pinselung mit MMC [2 mg/ml]. Bei 16 Patienten lag eine glottische Stenose, bei 15 eine postoperative narbige Fixierung der Zunge am Mundboden, bei jeweils 3 Patienten eine subglottische bzw. tracheale Stenose und in einem Fall ein Keloid als Indikation zur topischen MMC-Anwendung vor. Ergebnisse: Erste postoperative Verlaufsbeobachtungen zeigten bei 9/15 Patienten nach Kombination von laserchirurgischer Zungenlösung und MMC-Anwendung eine anhaltende deutliche Verbesserung der Zungenmotilität. Auch waren die 3 subglottischen Stenosen nach Laserung und MMC Anwendung deutlich gebessert. Bei den glottischen Anwendungen von MMC (zumeist vordere Synechie nach Laser-Kehlkopfteilresektion) war das Ergebnis (Endoskopie, Stroboskopie, RBH-Score) bei 10/16 Patienten gut, in 6 Fällen kam es bereits nach wenigen Wochen zur Restenosierung.

Diskussion: Diese ersten Ergebnisse sind ermutigend, weshalb nun auch eine prospektive randomisierte Studie initiiert wurde um die Wertigkeit der lokalen MMC-Anwendung im Vergleich zur alleinigen Laser-Therapie besser beurteilen zu können.