Artikel
Die kochleäre NO-Bildung nach intratympanaler Dexamethason – Applikation beim lärmexponierten Meerschweinchen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die intratympanale Applikation von Dexamethason ist eine wesentliche Therapieoption bei akuten Funktionsstörungen des Innenohrs. Ziel war es festzustellen: 1) in welchem Umfang Dexamethason zu quantitativen Veränderungen der kochleären NO-Produktion führt; 2) wie sich Dexamethason in der Kochlea verteilt und die Nachweisbarkeit zeitlich verändert.
Methoden: Einmalig wurden 0,1ml Dexamethason (0,8 mg) bzw. NaCl-Lösung (0,9%) bds. intratympanal bei n=37 Meerschweinchen appliziert. Anschließend wurden n= 14 Tiere mit 90 dB HL für eine Stunde beschallt. Die akustisch evozierten Potentiale (AEP) wurden vor und 1, 2 und 7 Tage nach Dexamethason-Gabe bestimmt. Das Cortische Organ sowie die Lateralwand der jeweils rechten Ohren wurden herauspräpariert, für 6 Stunden in Zellkulturmedium gehalten und die NO-Bildung bestimmt. Die quantitative Verteilung von Dexamethason wurde im entsprechenden linken Ohr immunhistochemische erfasst.
Ergebnisse: In der unbeschallten Kochlea wurden nach Dexamethasongabe keine Veränderungen der NO-Produktion festgestellt. Nach Beschallung war die NO-Bildung in der Lateralwand erhöht, wobei die Gabe von Dexamethason die Bildung tendenziell verringerte und zeitlich mit einem geringeren Hörverlust korrelierte. Innerhalb des Messzeitraums zeigte Dexamethason eine konstante räumliche Gradientenbildung (höchste Konzentration in der Basalwindung) sowie eine fortschreitende Anreicherung in den Endothelzellen aber auch der übrigen Kochlea.
Schlussfolgerung: Dexamethason ist in der Lage das Ausmaß eines Schalltraumas zu reduzieren. Die immunhistochemischen Verteilungsmuster von Dexamethason deuten auf einen Konzentrationsabfall in Richtung Helikotrema hin.