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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Mediastinitis nach Hypopharynxperforation bei ventraler Dekompressionsoperation der Halswirbelsäule

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christoph Löffler - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Gerd J. Ridder - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Antje Aschendorff - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod219

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod219.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Löffler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die frühzeitige Diagnose und Therapie der Hypopharynxperforation entscheidet maßgeblich über Morbidität und Letalität des Patienten. Die initial nur das umgebende Bindegewebe betreffende Entzündung kann sich entlang der Halsfascien bis in das Mediastinum ausbreiten. Dies erfordert in der Regel eine zeitnahe chirurgische Versorgung. Durch die anfänglich nur diskreten klinischen Zeichen wird die Diagnose oftmals erst nach Ausbreitung der Infektion in das Mediastinum gestellt.

Methoden/Ergebnisse: Wir berichten über einen 77-jährigen Patienten, der nach einer ventralen Dekompressionsoperation der Halswirbelsäule sowie Revisionsoperation bei intraduralem Hämatom über persistierende Dysphagie klagte. Es bestand weder eine Leukozytose noch eine übermäßige Erhöhung des C-reaktiven Proteins. Eine flexible Ösophagoskopie verhalf zum Nachweis einer Hypopharynxperforation auf Höhe der Epiglottisoberkante. Daraufhin führten wir eine Halsexploration und kollare Mediastinostomie beidseits durch. Intraoperativ zeigte sich ein weiterer Defekt der lateralen Pharynxwand der Gegenseite. Deutliche entzündliche Veränderungen reichten bis ins obere Mediastinum. Beide Defekte wurden übernäht und der Wundbereich sorgfältig gespült. Trotz Fortführung der Spülungen über Wunddrainagen und antibiotischer Therapie kam es als Folge der Mediastinitis zu einem Pleuraempyem, welches mehrfach operativ versorgt werden musste.

Schlussfolgerung: Nach Operationen oder Untersuchungen, die mit einem Perforationsrisiko einhergehen sollten Patienten auch bei nur diskreten klinischen Zeichen einer entsprechenden Diagnostik (Breischluck, Pharyngoskopie) zum Ausschluß einer Hypopharynxperforation zugeführt werden. Eine Verzögerung der Diagnose wird so vermieden.