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Genetische Ursachen von multiplen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Bei ca. 10% der Patienten mit Kopf-Hals-Malignomen werden synchrone oder metachrone Zweitkarzinome beobachtet. Während die meisten malignen Tumoren durch somatische Gen-Mutationen in der Tumorzelle hervorgerufen werden, kann für Patienten mit Mehrfachtumoren eine zusätzliche genomische Prädisposition vermutet werden, die ähnlich wie bei hereditären Tumorformen auf Genom-Ebene zu suchen ist. Bei LOH (Loss of Heterozygosity)- Bereichen des Genoms tritt im Bereich einer allelen Heterozygotie eine zusätzliche Mutation des gesunden Allels auf. Bei Tumorpatienten sind diese Bereiche potentielle Lokalisationen von Suppressorgenen.
Methode: Bisher wurden 86 Patienten mit Mehrfachtumoren im Kopf-Hals-Bereich, die klinisch eindeutig charakterisiert sind, in die Studie eingeschlossen. Unter Anwendung des Affymetrix Systems zur SNP Analyse wird das Genom der Patienten mit Zweitkarzinomen im Vergleich zu zwei Kontrollgruppen auf Loss of Heterozygosity (LOH) Bereiche hin untersucht. In die Studie eingeschlossen werden außerdem auch junge Tumorpatienten und solche ohne exogene Risikofaktoren wie Rauchen und Alkohol. Exemplarisch wird ein illustrativer Fall vorgestellt.
Ergebnisse: Bei dem beschriebenen Fall eines 46-jährigen Mannes, bei welchem seit 1997 an über 20 Lokalisationen des oberen Aerodigestivtrakts ein Plattenepithelkarzinom oder Carcinoma in situ nachgewiesen wurden, zeigten sich bei der Genomanalyse auffällige LOH-Bereiche auf den Chromosomen 3, 5, 10, 13 & 14.
Schlussfolgerung: Durch unsere Untersuchungen können Chromosomenbereiche eingegrenzt werden, die spezifisch an der Ausbildung von Mehrfachtumoren beteiligt sein könnten. Weitere Analysen sollen zeigen, ob in diesen Deletionsbereichen spezifische Supressorgene lokalisiert sind.
Gefördert durch: Clotten-Stiftung, Sitz Freiburg im Breisgau