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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Kernspinangiographie und zervikale Dopplersonographie zum Screening auf pulmonale arteriovenöse Malformationen beim Morbus Osler

Meeting Abstract

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  • corresponding author Urban Geisthoff - HNO-Klinik der Städtischen Kliniken Köln-Holweide, Köln
  • Anita Schulze - Praxis, Pirmasens
  • Günther Schneider - Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Univ.-Klinikum des Saarlandes, Homburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod122

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod122.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Geisthoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT oder Morbus Osler) ist eine Erbkrankheit des Gefäßbindegewebes. Epistaxis ist das häufigste Symptom, deshalb wird die Diagnose oft durch den HNO-Arzt gestellt. Da pulmonale arteriovenöse Malformationen (PAVM) mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen können, wird ein allgemeines Screening zur Früherkennung empfohlen, ohne dass bisher ein Goldstandard definiert wurde. Wir untersuchten eine auch für HNO-Ärzte geeignete Methode.

Methoden: Bei 128 konsekutivem Patienten mit der Arbeitsdiagnose HHT wurde kernspinangiographisch die Lungenstrombahn untersucht und eine Doppler-Sonographie der Arteria carotis communis nach peripher-venöser Gabe des Kontrastmittels Echovist® 300 durchgeführt.

Ergebnisse: Sonographisch bestand bei 43 Patienten der Verdacht auf einen zentralen Shunt. Kernspintomographish konnten PAVM in 33 Fällen bestätigt werden. Bei einem weiteren Patienten wurde kernspintomographisch der Verdacht auf eine sehr kleine PAVM geäußert, ohne dass sich sonographisch ein suspekter Befund zeigte. Bei einer MR-Kontrolle ließ sich der Befund nicht mehr darstellen. Bei einer weiteren Patienten ohne sonographisch auffälligen Befund stellte sich kernspintomographisch eine ungewöhnliche low-flow Malformation dar. Diese stellte sich auch in der konventionellen Angiographie nicht dar.

Schlussfolgerungen: Die zervikale kontrastverstärkte Dopplersonographie ist ein einfaches, gering invasives und relativ kostengünstiges Screeningverfahren auf PAVM ohne Strahlenbelastung. Sämtliche Befunde, die zu einer interventionellen Konsequenz führten, wurden entdeckt. Bei den diskrepanten Befunden ist differentialdiagnostisch an einen kardialen Shunt oder diffuse PAVM zu denken.