gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Management iatrogener Ösophagusperforationen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Afshin Moheb - Helios-Klinik Wuppertal, Wuppertal
  • Robert Schatton - Helios Klinik Wupertal, HNO, Wuppertal
  • Adam Stanek - Helios Klinik Wupertal, HNO, Wuppertal
  • Hans-George Kempf - Helios Klinik Wupertal, HNO, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod107

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod107.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Moheb et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Bei einer Letalität von ca. 10-40% sind die iatrogenen Ösophagusperforationen eine ernstzunehmende und lebensbedrohliche Erkrankung und sicherlich eine Herausforderung für die Ärzte. Zwei komplexe Fallbeispiele sollen die Problematik verdeutlichen:

Fall 1: 59 jährige Patientin mit einem Mediastinal- und Zervikalemphysem nach einer Panendoskopie. In der Kontroll-Ösophagoskopie Verifizierung einer Perforation im cervicalen Ösophagus. Durch zeitnahe Diagnostik und konservative Therapie unter der intensivmedizinischen Überwachung, intravenös antibiotischen Abschirmung und parenteralen Ernährung blieb die Patientin komplikationsfrei.

Fall 2: 56 jähriger Patient mit zunehmenden thorako-epigastralen Schmerzen rechtsseitig, Schüttelfrost und Luftnot 3 Tage nach einer Panendoskopie. Im CT-Thorax rechts Atelektase des rechten Unterlappens mit rechtsseitigem Pleuraerguss. Bei der explorativen Thorakotomie musste aufgrund einer ausgeprägten Vereiterung der gesamten rechten Lunge mit Pleuraempyem eine Pneumonektomie durchgeführt werden. Ferner wurde die Ösophagusperforation verifiziert und übernäht. Trotz des komplizierten postoperativen Verlaufes erholte sich der Patient.

Die iatrogen penetrierende Verletzung der Speiseröhre ist die häufigste Ursache aller Ösophagusperforationen. Der Zeitpunkt der Diagnosestellung und des Behandlungsbeginns sowie eine Begleitmediastinitis spielen bei der Prognose dieser Erkrankung eine wichtige Rolle. Die interdisziplinären Therapiestrategien werden häufig mit langen Krankenhausaufenthalten, intensivmedizinischen Behandlungen, hohen Kosten und teilweise mit großen Operationen begleitet. Anhand der 2 Fallbeispiele werden die verschiedenen interdisziplinären Therapiekonzepte vorgestellt und diskutiert.