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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Neurootologische Erstdiagnostik im Rahmen einer Watch-and-Scan-Strategie bei kleinen, intrameatalen Akustikusneurinomen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan Hendrik Wagner - Unfallklinikum, HNO-Klinik, Berlin
  • Dietmar Basta - Unfallklinikum, HNO-Klinik, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallklinikum, HNO-Klinik, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod101

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod101.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Gutartige Tumoren im inneren Gehörgang (Akustikusneurinome, „Schwannome“) sollten frühzeitig erkannt werden, um entweder weiter beobachtet zu werden („watch-and-scan“) oder baldmöglichst funktionsschonend operiert zu werden. Hierbei spielen neurotologische Diagnostikverfahren zur Früherkennung eine wichtige Rolle neben dem MR-tomographischem Follow-up nach Erstdiagnosestellung.

Im Zeitraum von 2001 bis 2006 wurden 36 Patienten mit Akustikusneurinomen im Rahmen einer Watch-and-Scan-Strategie verfolgt. Im Verlauf unterzogen sich 18 Patienten einer operativen Therapie wegen der sich verschlechternden Gleichgewichtsstörung (Stürze, Drehschwindelanfälle). Es fanden sich 28 rein intrameatal gelegene Akustikusneurinome, 8 waren intra- und extrameatal lokalisiert.

Bei Erstdiagnosestellung waren im Reintonaudiogramm und in der BERA keine pathologischen Veränderungen zu beobachten. Initial fielen jedoch bereits frühzeitig fehlende VEMPs bei 10 von 21 gemessenen Patienten, ausgefallene TEOAEs bei 24 von 29 gemessenen Patienten und ausbleibende Stapediusreflexe bei ipsilateraler Stimulation bei 23 von 26 gemessenen Patienten auf. Wir deuten dies als Zeichen isolierter Kompression einzelner, kleinerer Nervenfaserbündel (d.h., N. vest. inferior, efferente Akustikusfasern und akustiko-faziale Fasern).

Eine komplette funktionsdiagnostisch-neurootologische Untersuchung ist ein kostensparendes Instrumentarium mit hoher Sensitivität und Spezitivität, um kleine intrameatale Akustikusneurinome frühzeitig zu erkennen und im Rahmen einer Watch-and-Scan-Strategie weiter zu verfolgen.

Unterstützt durch: Sonnenfeld-Stiftung (Berlin)