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Entwicklung eines innovativen Drug-Delivery-Systems für die Cochlea durch den Einsatz genetisch modifizierter Fibroblasten
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Das Überleben von Spiralganglienzellen (SGC) ist eine wichtige Vorraussetzung für den Erfolg von Cochlea-Implantaten (CI). Als Alternative zur flüssigkeitsbasierten Applikation von Nervenwachstumsfaktor, wird der Einsatz von genetisch modifizierten Zellen als drug-delivery-System diskutiert. Ziel der hier vorgestellten Studie ist der Nachweis der Anwendbarkeit dieser Technik am lebenden Tier.
Methoden: Die hierfür gentechnisch modifizierten NIH-3T3-Fibroblasten produzieren den Wachstumfaktor BDNF und exprimieren das green-fluorescent-Protein (GFP). Hörenden Meerschweinchen wurden 5 µl einer Zellsuspension mit 104 Zellen pro Mikroliter über die Rundfenstermembran in die Scala tympani injiziert. Während der Überlebenszeit wurden die Tiere mit Doxycyclin zur Anregung der BDNF-Produktion und Immunsuppressiva (Cyclosporin) behandelt. Die Cochleae wurden 3 bzw. 6 Tage nach Implantation entnommen und fixiert. Basilarmembran und Stria vascularis wurden präpariert und unter dem Fluoreszenzmikroskop hinsichtlich des Vorhandenseins von GFP-markierten Zellen untersucht.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die injizierten Zellen im Tier überleben. Sie konnten sowohl nach 3 Tagen als auch nach 6 Tagen an der Basilarmembran nachgewiesen werden. Die Zellen waren dabei nicht nur im basalen Bereich sondern auch im apikalen Bereich der Cochlea zu detektieren. Darüber hinaus wurde der biologische Effekt des freigesetzten BDNF auf die cochleären Strukturen untersucht.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse belegen eine prinzipielle Anwendbarkeit dieser innovativen Methode zur Lokaltherapie der Cochlea.
Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, SFB 599, Teilprojekt D2)