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Chirurgischer Zugang für die intraneurale Insertion eines Elektrodenarrays zur elektrischen Stimulation des Hörnerven
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die Cochlea Implantation ist eine bewährte Technik um gehörlosen Menschen ein Sprachverständnis zu ermöglichen. Jedoch zeigen sich auch bei bilateraler Implantation Einschränkungen des Richtungshörens, des Sprachverständnisses im Störschall und des Tonhöhenunterscheidungsvermögens. Eine intraneurale Stimulation des Hörnerven ermöglicht die Stimulation tieffrequenter Fasern und scheint eine deutlich frequenzspezifischere Erregung mit wesentlich niedrigeren Erregungsschwellen zu ermöglichen (Middlebrooks & Snyder, 2006). Ein möglicher Zugang für eine intraneurale Elektroden-Insertion liegt am Austrittsort des Hörnerven im Modiolus.
Methoden: Um einen optimalen Zugansweg zu bestimmen, wurden 5 menschliche Felsenbeine und 2 Katzen-Felsenbeine im hochauflösenden Flat-Panel-Volumen-CT gescannt und die Daten in ein Navigationssystem eingelesen. Die sich in der 3D-Rekonstruktion ergebenden möglichen Zugänge zum Modiolus wurden anschließend per navigationsgesteuerter Präparation überprüft.
Ergebnisse: In der 3D-Planung ergaben sich 3 mögliche Zugangswege: ein erweiterter Zugang durch das runde Fenster, durch das Zentrum des anterioren Bogengangs und ein dorsaler Zugang unter dem Fazialisnerv zwischen basaler Windung und innerem Gehörgang. Erfolgversprechend scheint der erweiterte Zugang durch das runde Fenster zu sein, da er auf der erprobten Technik der Cochlea Implantation basiert und eine sichere visuelle Identifikation des Modiolus ermöglicht. Der entsprechende Zugang über das runde Fenster ist im Katzenmodell ebenfalls möglich.
Diskussion: Der Zugang über das runde Fenster scheint eine Möglichkeit zur Insertion eines intraneuralen Elektrodenarrays zu sein. Ein entsprechender Zugang im Katzenmodell wurde identifiziert.