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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Ergebnisse der Cochlear Implant Versorgung des alten Menschen

Meeting Abstract

  • corresponding author Peter Rolf Issing - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bad Hersfeld
  • Martin Spreng - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bad Hersfeld
  • Torsten Köhler - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bad Hersfeld
  • Joachim J. Hammersen - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod061

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod061.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Issing et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine erfolgreiche Nutzung eines Cochlear Implant durch den Betroffenen setzt eine intensive postoperative Rehabilitation voraus. Während bei Kindern die Plastizität des Gehirns die an sich unphysiologische elektrische Stimulation bekanntermaßen ermöglicht, ist dies bei alten Menschen nicht zwanglos vorauszusetzen.

Material und Methoden: Insgesamt untersuchten wir die prä- und postoperativen audiologischen Ergebnisse von 46 Patienten, die zwischen 2003 und 2007 am Klinikum Bad Hersfeld implantiert wurden. Es handelte sich um 39 Erwachsene und 7 Kinder, die in 2 Gruppen aufgeteilt wurden: Die erste Gruppe jünger als 65 Jahre (n=19) und die zweite älter als 65 Jahre (n=27). Die Kinder wurden von der Betrachtung ausgenommen. Audiologische Daten des Freiburger Einsilber- und HSM-Satztest standen zur Verfügung. Auf eventuelle medizinische Komplikationen wurde geachtet.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der ersten Gruppe lag bei 33,4 und das der zweiten bei 73,5 Jahren.

Die Ätiologie der Ertaubung verteilte sich wie folgt: Unbekannt (n=23), Hörsturz (n=8), Meningitis (n=6), hereditär (n=3), Large Vestibular Aequaeduct (n=2), Otitis media chronica (n=2), Gentamycin-Therapie (n=1) und Usher-Syndrom (n=1).

Die präoperativen Hörtestergebnisse lagen bei 0,0% bzw. 0,8% Einsilber bei 80 dB (für Gruppe 1 bzw. 2), während sich dies postoperativ auf 51,9 bzw. 51,8% steigerte. Die entsprechenden Resultate für den HSM-Test beliefen sich auf 0,0/6,9% prä- und 58,5/70,1% postoperativ. Peri- oder postoperative Komplikation traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass auch ältere Menschen ohne signifikante Morbidität von einem Cochlear Implant profitieren können.