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Ist der Erfolg der Tinnitusbewältigung abhängig von der geistigen Leistungsfähigkeit?
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Wendet man bei Patienten mit hohem Tinnitusleidensdruck das Detmolder Fünf- Säulen-Konzept an, so findet man kontinuierlich eine gewisse Anzahl von Patienten, die durch dieses Konzept nur einen geringen Nutzen ziehen.
Im Rahmen eines konsequenten Qualitätsmanagements ist man angehalten, die Gründe für diese "Ausreißer“ zu suchen, und wenn möglich Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Von Juni 2006 bis April 2007 haben wir bei 33 Patienten während des Wochenend-Intensivseminars zur Tinnitusbewältigung einen Grundintelligenztest (CFT20-R) angeboten. Die Teilnahme war freiwillig, die Umgebungsparameter immer gleich.
Ergebnisse:
- 1.
- Von 33 Patienten nahmen 29 (19 Männer, 10 Frauen) am Test teil.
- 2.
- Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 40,4 Jahre.
- 3.
- Der Durchschnitts- IQ aller Teilnehmer betrug 105,5 Punkte (Bevölkerungsmittel 100 P).
- 4.
- Etwa 65% der Pat. hatten einen IQ von über 100 Punkten (DS 111,7 P).
- 5.
- Etwa 35% der Pat. (96% der "Ausreißer) hatten einen IQ von unter 100 Punkten (DS 91,7 P).
- 6.
- Die Pat. von 4. zeigten eine prä/post- Verbesserung von 38,2 % (TF) bzw. 24.0% (ABI). Die Pat. von 5. zeigten eine prä/post- Verbesserung von 31,7 % (TF) bzw. 13,4 % (ABI).
- 7.
- Die Follow- up Daten (6 Monate, 12 Monate) bestätigen diese Tendenz.
- 8.
- Posttherapeutische Empfehlungen: keine Rheologika, notwendige HG-Versorgung, Hyperakusistraining, wird meist nur von Pat. mit IQ über 100 Punkten umgesetzt.
Folgerungen:
a. Der Pat. mit Tinnitusleidensdruck scheint in der Mehrzahl überdurchschnittlich intelligent zu sein.
b. Unsere Bewältigungsstrategie ist anhaltend erfolgreicher bei intelligenten Patienten.
c. Das Therapiekonzept wird umgestaltet mit dem Ziel für alle Patienten nützlich zu sein.