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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Zeitliches Zusammentreffen von nächtlichem gastroösophagealen Reflux und respiratorischen Ereignissen - Einfluß von BMI, Geschlecht, Alter, Refluxanzahl und Säureexpositionszeit

Meeting Abstract

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  • corresponding author Andrea Schulz - HNO Universitätsklinik Köln, Köln
  • Abhijit Raje - Städt. HNO-Klinik, Wolfsburg
  • Karl Hörmann - Univ. HNO-Klinik, Mannheim
  • Joachim Maurer - Univ. HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod598

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod598.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Schulz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Studien sind widersprüchlich, was den Zusammenhang von respiratorischen Ereignissen in der Nacht und gastroösophagealem Reflux angeht.

Methoden: Bei 51 Patienten führten wir eine in das SAGURA®-Polysomnographiesystem integrierte ösophageale pH-Metrie durch. Das zeitliche Zusammentreffen von GÖR während, 30 Sekunden vor oder nach einem respiratorischen Ereignis (rE, d.h. Apnoe, Hypopnoe, Arousal oder Entsättigung) wurde untersucht.

Ergebnisse: Bei 41 Patienten war GÖR nachgewiesen worden. Insgesamt hatten 67,2% aller gemessenen 698 Refluxepisoden Kontakt zu rE, bei einer mittleren Säureexpositionszeit (AET) von 7,0%±10,6. Von den rE selber hatten aber nur 9,73% eine zeitliche Beziehung zu Reflux.

Gastroösophagealer Reflux (GÖR) kam insgesamt häufiger nach den jeweiligen rE vor als davor.

Bei 15 Patienten hatte <50% des GÖR (Gruppe 1) Kontakt zu rE und bei 26 Patienten ≥50% (Gruppe 2). Beide Gruppen hatten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des BMI und des Alters. Auffällig war, dass 6 Patienten (40%, mittlere Refluxanzahl 12,5±19,2, mittlere Säureexpositionszeit (AET) 2,98%±6,4) der Gruppe 1 und nur 2 (6%, mittlere Refluxanzahl 56,5±33,5, mittlere AET 35,05%±11,3) der Gruppe 2 weiblich waren. Die 6 Frauen der Gruppe 1 unterschieden sich von den 9 Männern nur im Alter: sie waren signifikant jünger.

Zusammenfassung: GÖR trat häufiger nach einem rE auf, als davor, was darauf hindeutet, dass ein rE eher ein Refluxereignis auslöst als umgekehrt. Mehr Frauen haben Reflux, der zeitlich unabhängig von rE ist. Dies deutet auf einen unterschiedlichen Pathomechanismus der Entstehung von GÖR bei Männern und Frauen hin.