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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Polysomnographie bei Kindern: Goldstandard in der Diagnostik mit Schwierigkeiten bei der Interpretation

Meeting Abstract

  • corresponding author Richard de la Chaux - Klinikum Großhadern, München
  • Christine Klemens - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München
  • Martin Patscheider - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München
  • Claude Thilmany - Pädiatrische Klinik; von Haunersches Kinderspital, München
  • Alfred Dreher - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod585

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod585.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 de la Chaux et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Polysomnographie (PSG) im Kindesalter stellt derzeit in der Diagnostik des kindlichen obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) den Goldstandard dar und ist der alleinigen Anamnese oder Fragebögen überlegen. Im Gegensatz zur PSG beim Erwachsenen ergeben sich jedoch Probleme in der Interpretation der Ergebnisse, da einheitliche Kriterien zur Definition des kindlichen OSAS fehlen.

Methoden: Von November 2003 bis Oktober 2006 wurde bei 160 Kindern mit Verdacht auf ein OSAS eine PSG durchgeführt. Die Eltern berichteten alle über Schnarchen ihrer Kinder mit Atempausen. Neben den allgemeinen Schlafparametern wurden u.a. die Hypopnoen und Apnoen gewertet und der Apnoe-Index (AI) und Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) berechnet.

Ergebnisse: Wertet man einen AI > 1/h als pathologisch, ergibt sich bei 45 Kindern (28%) die Diagnose eines OSAS. In ähnlicher Größenordnung liegt bei 49 Kindern (31%) ein OSAS vor, wenn ein AHI > 5/h als pathologisch angesehen wird. Wertet man bereits einen AHI > 3/h als pathologisch, erhöht sich die Zahl auf 72 (45%), bei einem AHI > 1/h auf 117 (73%).

Schlussfolgerungen: Die Änderung des Grenzwertes beim AI und AHI bezüglich des Vorliegens eines kindlichen OSAS führt zu deutlichen Verschiebungen in der Häufigkeit des Auftretens. Hieraus ergibt sich auch das Problem der mangelnden Vergleichbarkeit verschiedener Studien. Eine international gültige und validierte Festlegung der erwähnten Kriterien sollte angestrebt werden.