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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Funktionelle Ergebnisse der strahlentherapeutischen Behandlung von Vestibularisschwannomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Claudius Fauser - HNO, Klinikum rechts der Isar, München
  • Axel Müller - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München
  • Christine Ladar - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München
  • Anca Grosu - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München
  • Wolfgang Arnold - HNO, Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod558

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod558.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Fauser et al.
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Gliederung

Text

Die Strahlentherapie stellt heutzutage eine wichtige Therapieoption bei der Behandlung von Vestibularisschwannomen dar.

In einer prospektiven Studie wurden die funktionellen Ergebnisse einer einzeitigen oder fraktionierten Strahlentherapie von Vestibularisschwannomen erfasst.

Das Kollektiv bestand aus 62 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren (32 - 81 Jahre). War der Tumor kleiner als 1,5cm im Längsdurchmesser (41 Pat.) wurden in einer Sitzung 12Gy appliziert („Radiochirurgie“ (RC)). War der Tumor größer als 1,5cm (21 Pat.) wurde die Bestrahlung in 30 Sitzungen a 1,8Gy fraktioniert und eine Gesamtdosis von 54Gy appliziert (stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie (SFS)). Die Therapie erfolgte zwischen 1998 und 2005, die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 2,5 Jahre.

Bei 2 fraktioniert bestrahlten Pat. trat im Nachsorgezeitraum ein Tumorprogress auf (3,2%, Tumorkontrolle 96,7%).

Der Verlauf des Hörvermögens nach Radiatio war sehr variabel. Bei 13 Pat. (21%) trat eine dauerhafte Hörverbesserung von durchschnittlich 3,9dB auf. Dagegen trat bei 3 Pat. (5%) ein Hörverlust von > 40dB auf. Der durchschnittliche Hörverlust betrug für RC 9 und für SFS 18dB.

Vertigo trat nach der Bestrahlung bei 20% neu auf und besserte sich bei 35 %. Bei 1 Pat. (1,6%) trat im Verlauf eine temporäre, inkomplette Fazialisparese auf. Bei 15 Pat. (24%) traten Parästhesien im Trigeminusbereich auf, die bei 11 Pat. temporär waren.

Diese bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Strahlentherapie von Vestibularisschwannomen ein gutes funktionelles Ergebnis bietet. In den meisten Fällen fand man einen guten Hörerhalt und z.T. eine Hörverbesserung. Bleibende Facialisparesen traten nicht und Trigeminusparästhesien größtenteils temporär auf.