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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Orbitale Beteiligung bei Mukozelen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Susanne Amm - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Martin-Luther-Universität, Halle
  • Stephan Knipping - Hals-, Nasen-, Ohrenklinik der Martin-Luther-Universität, Halle
  • Sabrina Kösling - Klinik für diagnostische Radiologie der Martin-Luther-Universität, Halle
  • Marc Bloching - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod523

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod523.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Amm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mukozelen können in Abhängigkeit von ihrer Lokalisation zu einer orbitalen Beteiligung führen. Ziel der Studie war es, die Effektivität der Therapie zu evaluieren.

Methoden: In einem Zeitraum von 10 Jahren wurden an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Martin-Luther-Universität Halle 61 Patienten mit Mukozelen behandelt, von denen 28 (46%) eine orbitale Beteiligung zeigten. Retrospektiv wurde deren Outcome bezüglich des chirurgischen Vorgehens und adjuvanter Maßnahmen ausgewertet und unsere Daten mit der aktuellen internationalen Literatur verglichen.

Ergebnisse: 22 Mukozelen mit Orbitabeteiligung waren in der Stirnhöhle lokalisiert und jeweils 3 im Siebbein und der Keilbeinhöhle. Es zeigten sich folgende Symptome: 17 Patienten boten eine orbitale Schwellung, bei jeweils 7 Patienten traten Visusminderung, Doppelbilder und Exophthalmus auf, ein Patient bildete eine Okulomotoriusparese aus und eine Patientin eine sinuorbitale Fistel. Als operative Therapie erfolgte in 9 Fällen eine endonasale Drainage, bei 11 Patienten eine externe Resektion der Mukozele und in 8 Fällen wurde ein kombiniertes Vorgehen gewählt. Postoperativ erlitt eine Patientin mit vorbestehender Makuladegeneration trotz Kortikoidtherapie einen weiteren Visusabfall. Zwei Patienten erkrankten nach kombiniertem bzw. transfazialem Vorgehen an einem Rezidiv. Alle übrigen Patienten waren am Ende der Therapie beschwerdefrei.

Schlussfolgerung: Bei der Differentialdiagnose orbitaler Erkrankungen muss eine Mukozele erkannt und wegen drohender Komplikationen rechtzeitig operativ behandelt werden. Das operative Vorgehen ist abhängig von der Ätiologie und Ausdehnung der Mukozele. Aus unserer Sicht ist eine endonasale Drainage zu favorisieren.