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Zielparameter im modifizierten Halsdrehtest bei zervikal bedingtem Schwindel
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Bisher wurden funktionelle Störungen der Kopfgelenke im Halsdrehtest (HDT) untersucht. Als Messinstrument der Kopf-Rumpf-Koordination bildet der traditionelle HDT nach unserer Auffassung aber die komplexen und hochleistungsfähigen Freiheitsgrade der Kopfgelenke in seinen Ergebnissen nur teilweise ab.
Wir haben bei 64 Patienten mit attackenartigen Schwindelbeschwerden aber unauffälligem neurootologischen Befund und einer funktionellen Kopfgelenksblockierung einen modifizierten HDT retrospektiv ausgewertet. Zielparameter in der Videonystagmographie sind hierbei nicht nur ein provozierbarer Horizontalnystagmus bei Rumpfdrehung. Vielmehr werden durch Testung der Kopfseitneigung, Ante- und Retroflexionsneigung und Rumpfdrehung ein Horizontal-, Vertikal- und Rotationsnystagmus innerhalb eines Zeitfensters von 5-30 Sekunden nach Provokation erfasst. Identifiziert werden Nystagmussequenzen ab 5 aufeinander folgenden Schlägen auf einer Amplitudenskalierung von +/- 10 Grad.
Auswertungskriterien sind:
- 1.
- Spontannystagmus
- 2.
- Veränderungen der Nystagmen zur Baseline nach Kopfgelenkprovokation
Die Ergebnisse der statistischen Auswertung heben die diagnostische Bedeutung des Vertikalnystagmus im modifizierten HDT hervor.
Der Vertikalnystagmus ist im HDT bisher nicht untersucht und generell in der HNO-Diagnostik unterrepräsentiert. Die Möglichkeit einer zervikalen Vertikalnystagmusmodulation wird differentialdiagnostisch diskutiert und anhand von Einzelfallbeobachtungen einer experimentellen Intervention an den Afferenzen der Spinalganglien C2/3 beidseits demonstriert.