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Vergleich qualitativer klinischer Tubenfunktionsprüfungen bei Trommelfellperforation
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Die wesentlichen Untersuchungsmethoden zur Beurteilung der Tubendurchgängigkeit stellen auch heute noch die seit langem bekannten Manöver Politzer, Toynbee und Vasalva dar. Uns interessierte, ob eine gesicherte Aussage zur Tubenfunktion auf Grundlage dieser Tests möglich ist und ob die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen miteinander bzw. mit denen der semiquantitativen Tubanmanometrie (Inflation-Deflation) vergleichbar sind.
Mit der Druckpumpe eines Tympanometers wurde bei Patienten mit einer reizlosen Trommelfellperforation oder mit einer liegenden Paukendrainage zunächst versucht, durch Überdruck im Gehörgang eine Tubensprengung herbeizuführen. Anschließend wurde ein Unterdruck erzeugt, der durch aktive Tubenöffnung beim Schlucken ausgeglichen werden sollte. Nachfolgend wurde mit der gleichen Apparatur der Gehörgangsdruck bei forciertem Sniffen, Valsalva-Manöver, sowie beim Politzern aufgezeichnet und qualitativ ausgewertet.
In den Ergebnissen zeigte sich von durchweg negativ bis alle Tests positiv beinahe jede denkbare Kombination der Befunde. Zu fast jedem Test gab es mindestens einen Patienten, bei dem nur in dieser einen Prüfung ein positiv verzeichnet wurde. Im Vergleich der nasopharyngealen Überdruckmanöver gelang die Tubenöffnung durch Politzer häufiger als durch Valsalva.
Die Durchführung eines einzelnen Tests lässt keine Aussage über die Tubendurchgängigkeit zu. Erst die Kombination mehrerer der beschriebenen Verfahren kann einen Eindruck über die Funktion der Ohrtrompete vermitteln, jedoch lässt sich auch aus der Kombination keine Beurteilung der Funktionsgüte ableiten. Ein klinisches Testverfahren zur Quantifizierung der Tubenfunktion wäre z.B. in der präoperativen Diagnostik einer Tympanoplastik wünschenswert.