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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Cidofovir-Therapie der adulten Kehlkopfpapillomatose - Zusammenfassung der Therapieergebnisse nach 4 Jahren

Meeting Abstract

  • corresponding author Gero Quante - HNO-Uniklinik Köln, Köln
  • Jens Peter Klussmann - HNO-Uniklinik, Köln
  • Sönke Weissenborn - Institut für Virologie, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - HNO-Uniklinik, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod280

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod280.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Quante et al.
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Gliederung

Text

Cidofovir wird in der Therapie der Papillomatose (RRP)mit unterschiedlichem Erfolg weltweit eingesetzt. An unserer Klinik wird das Medikament seit 2002 zur Therapie der Larynxpapillomatose benutzt. Anhand klinischer aber auch molekularbiologischer Parameter werden die Erfahrungen nach 4 Jahren Therapie zusammengefasst.

Eingeschlossen wurden in die Untersuchungen 10 Patienten (3 Frauen, 7 Männer, mittl. Alter 45 Jahre), die zwischen 2002 und 2006 aufgrund einer RRP mikrolaryngoskopisch intraläsionale Cidofovir-Injektionen erhalten haben. Intraoperativ erfolgte neben einer Fotodokumentation die Entnahme von Gewebeproben aus den Papillomen zur Bestimmung der viral loads von HPV 6 und 11 mittels quantitativer PCR. Postoperativ erfolgten regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Der Nachbeobachtungszeitraum lag im Mittel bei 25 Monaten.

Im Abstand von ca. 8 Wochen erhielten die Patienten initial durchschnittlich 5 Injektionen mit einer mittleren Injektionsdosis von 12 mg Cidofovir pro Operation. Es zeigten sich keine Nebenwirkungen. Bei zunächst gutem Ansprechen auf die Therapie bei allen Patienten zeigte sich bei 3 Patienten nach im Mittel 13 Monaten ein Rezidiv, was bei allen 3 Pat. zu erneuten Operationen führte. Bei 7 Pat konnte HPV 6, bei 2 Patienten HPV 11 nachgewiesen werden. Im Verlauf der Cidofovir-Injektionen kam es zu einem Abfall der Viral loads, der mit dem klinischen Verlauf korrelierte.

Nach 4 jähriger Erfahrung zeigt sich, dass sich auch durch Cidofovir Rezidive nicht verhindern lassen. Positiv zu bewerten ist jedoch eine Verlängerung des rezidivfreien Intervalls mit der Folge einer niedrigeren Operationsfrequenz sowie die gegenüber anderen Therapieoptionen „schonendere“ Operation.