gms | German Medical Science

78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Inzidenz von gastro-ösophagealem und extraösophagealem Reflux bei Patienten mit Larynx/Hypopharynxkarzinomen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Daniela Pfaue - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. für Hals-Nasen-Ohr, Ulm
  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Abteilung, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung HNO, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod277

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod277.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Pfaue et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Der gastroösophageale Reflux (GER) sowie der extraösophageale Reflux (EER) wurde mit zahlreichen Erkrankungen im Bereich des Kopf-/Halsgebietes in Verbindung gebracht. Es existieren Hinweise darauf, dass ein pathologischer EER einen wichtigen Risikofaktor für die Entwicklung von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen darstellt.

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Inzidenz des gastroösophagealen und extraösophagealen Refluxes bei 59 Patienten untersucht. Bei 42 Patienten war im Vorfeld eine Laryngektomie und bei 17 Patienten eine Kehlkopfteilresektion durchgeführt worden. Dokumentiert wurden die Anzahl der Refluxereignisse, der pH-Abfall und das tageszeitliche Auftreten der Refluxereignisse.

Ergebnisse: Die laryngektomierten Patienten zeigten hierbei im Mittel 201(±40,1) ösophageale Refluxereignisse und 117,8(± 30,1) extraösophageale Refluxereignisse. Bei den kehlkopfteilresezierten Patienten zeigten sich 163,3(±14,2) ösophageale und 111,2(±41,9) extraösophageale Refluxereignisse. Insgesamt zeigten 91% der Laryngekomierten und 95% der kehlkopfteilresezierten Patienten einen pathologischen extraösophagealen Reflux. Der extraösophageale pH-Abfall lag bei den laryngektomierten Patienten bei durchschnittlich 3,5, bei den kehlkopfteilresezierten Patienten bei 3,8.

Schlussfolgerung: Diese Befunde unterstützen die These, dass ein extraösophagealer Reflux eine Rolle als Risikofaktor für die Entstehung eines Primärtumors oder Zweitkarzinoms spielen kann. Eine medikamentöse bzw. chirurgische Therapie der Refluxerkrankung in diesem Patientenklientel sollte erwogen werden.