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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Fingerfreies Sprechen mit dem FreeHands-Ventil – Langzeiterfahrungen an 17 Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. für Hals-Nasen-Ohr, Ulm
  • Kirsten Hoverstuhl - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Abteilung, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung HNO, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod275

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod275.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Stimmprothesenträger fühlen sich häufig dadurch stigmatisiert, dass sie zum Sprechen das Tracheostoma mit dem Finger verschließen müssen. Ferner wird hierdurch die Gestik beeinträchtigt. Deshalb wurden Tracheostomaventile entwickelt, die ein fingerfreies Sprechen ermöglichen sollen. Wegen Fixationproblemen und der schwierigen Handhabung ist die Langzeitcompliance mit durchschnittlich 25% jedoch gering. Wir berichten über unsere Langzeiterfahrungen mit dem FreeHands®-Sprechventil über einen Zeitraum von 18 Monaten.

Material und Methoden: 17 Patienten, die mit einer Provox-Prothese versorgt waren, wurde ein FreeHands®-Ventil angepasst. Nach 4 Wochen, 6 Monaten und 18 Monaten erfolgten Qualitätskontrolluntersuchungen. Erfasst wurden Parameter zur Lebensqualität und zur Compliance. Außerdem wurde die maximale Phonationszeit und der dynamische Lautstärkebereich ermittelt sowie eine Wahrnehmungsanalyse zur Beurteilung der Stimmqualität und des Sprachflusses durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 4 Patienten musste die Studie aus medizinischen Gründen bzw. Fixationsproblemen abgebrochen werden. Von den verbliebenen 13 Patienten verwendeten 7 das Ventil täglich bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 6 Stunden. Für 7 Patienten bedeutete die Nutzung des Ventils eine deutliche Verminderung ihrer Behinderung. Die Tonhaltedauer betrug mit dem Freehandsventil® im Durchschnitt 6,7 Sekunden. Die maximale Phonationslautstärke lang im Mittel bei 79,1 dB. Die minimale Lautstärke bei 59,5 dB.

Schlussfolgerung: Das FreeHands®-Ventil erwies sich als funktionell effektives Hilfsmittel, sowohl in Hinblick auf die Lebensqualität als auch auf die Stimmqualität. Es zeigte sich eine ausgezeichnete Akzeptanz, bei einer Compliancerate von 41%.