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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Zervikofaziale Actinomykose mit Carrotisarrosionsblutung - ein außergewöhnlicher Fall

Meeting Abstract

  • corresponding author Anja-Alexia Lochmann - St. Vincentius Kliniken Karlsruhe, Karlsruhe
  • J. Mertens - St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe
  • E. Kiffner - St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe
  • B. Vanselow - St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod145

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod145.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Lochmann et al.
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Gliederung

Text

Die zervikofaziale Actinomykose ist eine progredient verlaufende, granulomatös-eitrige Entzündung, die zu langsamer gewebsinvasiver Ausbreitung mit Abszedierung und Fistelbildung führt. Prädisponierend für die Infektion mit dem fakultativ pathogenen Erreger Actinomyces israelii ist eine lokale Herabsetzung der Imunabwehr.

Der seltene Krankheitsverlauf einer zervikofazialen Actinomykose mit Infiltration der Trachea, Perforation des Hypopharynx und perakuter Blutung aus der Arteria Carotis Communis mit Restitutio im klinischen Verlauf soll dargestellt werden. Die Diagnose einer Aktinomykose wurde dabei histologisch gestellt. Das operative und konservative therapeutische Vorgehen wird dargelegt und die individuelle Prädisposition des Patienten erörtert.

Schlussfolgerungen: Carotisarrosionsblutungen bei Tumorpatienten nach Strahlentherapie können neben einem Lokalrezidiv in seltenen Fällen durch eine zervikofaziale Aktinomykose verursacht sein. Aufgrund der klinisch makroskopisch dabei nicht klaren diagnostischen Abgrenzbarkeit ist bei nicht gesichertem Verdacht auf eine tumorbedingte Arrosionsblutung der Arteria Carotis Communis eine Aktinomykose differentialdiagnostisch in Betracht zu ziehen und daher primär immer eine Maximaltherapie durchzuführen.