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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Einfluss der Elektrodenlage auf das Sprachverständnis nach Cochleaimplantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Beatrice Knaus - HNO Klinik der Universität Würzburg, Würzburg
  • Wilma Harnisch - HNO Klinik der Universität, Würzburg
  • Christoph Knaus - HNO Klinik der Universität, Würzburg
  • Andreas Bartsch - Abt. für Neuroradiologie des Universitätsklinikums, Würzburg
  • Joachim Müller - HNO Klinik der Universität, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod082

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod082.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Knaus et al.
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Gliederung

Text

Eine atraumatische Elektrodeninsertion und eine Platzierung in die Scala tympani werden als wichtige Faktoren für ein optimales Sprachverständnis nach Cochleaimplantation diskutiert. Bei einigen wenigen Patienten gelingt die Positionierung jedoch nicht, so dass die Elektrode in der Scala vestibuli zu liegen kommt.

Ausgewertet werden die Daten von 172 konsekutiv implantierten Patienten. Das mittlere Implantationsalter betrug 49 Jahre. Implantiert wurden das Combi 40+ bzw. ein Pulsar CI 100 der Fa. Medel. Dargestellt werden die Daten des erreichten Sprachverständnisses in Abhängigkeit der Elektrodenlage nach 1 Monat, 3 Monaten, 6 Monaten und nach einem Jahr. Bei 135 Patienten erfolgte die Elektrodeninsertion in die Scala tympani, bei 37 Patienten in die Scala vestibuli.

Das Sprachverständnis wurde mit dem Freiburger Einsilbertest bei 70 dB, Freiburger Zahlentest bei 70 dB sowie dem HSM Satztest in Ruhe bestimmt.

Das Sprachverständnis verbesserte sich bei allen Patienten über den genannten Zeitraum, zwischen den einzelnen Gruppen zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Ein Nachteil der Elektrodeninsertion in die Scala vestibuli gegenüber der Insertion in die Scala tympani konnte statistisch nicht nachgewiesen werden. Das Sprachverstehen im Freiburger Zahlentest nach 12 Monaten lag zwischen 90 % (Scala vestibuli) und 93,5 % (Scala tympani). Im HSM Satztest wurden bei Elektrodenlage in der Scala tympani ein Sprachverständnis von 75,3 % erreicht, bei Lage in der Scala vestibuli 66,5 %.

Zur Kontrolle der intraoperativ mikroskopisch festgestellten Elektrodenlage wurde ein Felsenbeinmodell genutzt. Hier wurde die Lage der Elektrode durch die 3D Rotationstomographie visualisiert.