gms | German Medical Science

78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen und olivocochleäre efferente Aktivität

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Wolfgang Wagner - HNO-Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
  • Guido Heppelmann - HNO-Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
  • Kathrin Frey - HNO-Universitätsklinik Tübingen, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod056

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod056.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Wagner et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Störung der Sprachdiskrimination im Hintergrundlärm ist eines der wichtigsten und gleichzeitig am wenigsten verstandenen auditorischen Defizite. Tierexperimentelle Daten weisen auf eine Rolle der efferenten Innervation der Cochlea bei der Sprachdiskrimination hin.

Methoden: Messung der efferenten Aktivität mittels kontralateraler Suppression von DPOAE. Zwei Messparadigmen: A) f2=6, 5, 4, 3, 2 und 1 kHz; L2=60, 50, 40, 35, 30, 25 und 20/L1=L2*0.4 + 39 dB SPL; B) f2=Frequenz mit ausgeprägtem Pegelminimum (“dip”) in der DPOAE-Feinstruktur; L1=50-60/L2=35-45 dB SPL, Variation jeweils in 1 dB-Schritten; jeweils 60 dB SPL BBN als kontralateraler Stimulus; Messwiederholung an zweitem Messtag. Messung der Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen mittels Oldenburger Satztest in drei Sitzungen. 49 Probanden mit normaler Hörschwelle.

Ergebnisse: Mittlere Absolutwerte der KS von DPOAE=1,8 dB SPL (1,1 - 3, SD 0,5) in Paradigma A und 2,4 dB SPL (0.6 - 6, SD 1,2) in Paradigma B. Wiederholbarkeit gut. Auswertung der KS-Werte, der absoluten KS-Werte und der Differenz zwischen max. und min. KS. Differenz Sprachpegel minus Rauschpegel, bei der noch 50% der Wörter verstanden wurden, im Mittel = – 6,66 dB (-4.50 - -7.65, SD 0.63).

Schlussfolgerung: Bei schwellenaudiometrisch Normalhörenden liess sich keine Korrelation zwischen der olivocochleären efferenten Aktivität - gemessen anhand KS von DPOAE - und der Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen nachweisen. Weitere Studien sollen gering- bis mittelgradig Perzeptionsschwerhörige einschliessen. Das Ziel bleibt die Klärung der Frage, welche Rolle die olivocochleären Efferenzen bei der Sprachdiskrimination, deren Beeinträchtigung ein auditorisches Schlüsselproblem darstellt, spielen.

Unterstützt durch: 1.Deutsche Forschungsgemeinschaft, WA 1677/2-, 2.Universität Tübingen, fortüne 1469-0-0