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Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen und olivocochleäre efferente Aktivität
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Hintergrund: Die Störung der Sprachdiskrimination im Hintergrundlärm ist eines der wichtigsten und gleichzeitig am wenigsten verstandenen auditorischen Defizite. Tierexperimentelle Daten weisen auf eine Rolle der efferenten Innervation der Cochlea bei der Sprachdiskrimination hin.
Methoden: Messung der efferenten Aktivität mittels kontralateraler Suppression von DPOAE. Zwei Messparadigmen: A) f2=6, 5, 4, 3, 2 und 1 kHz; L2=60, 50, 40, 35, 30, 25 und 20/L1=L2*0.4 + 39 dB SPL; B) f2=Frequenz mit ausgeprägtem Pegelminimum (“dip”) in der DPOAE-Feinstruktur; L1=50-60/L2=35-45 dB SPL, Variation jeweils in 1 dB-Schritten; jeweils 60 dB SPL BBN als kontralateraler Stimulus; Messwiederholung an zweitem Messtag. Messung der Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen mittels Oldenburger Satztest in drei Sitzungen. 49 Probanden mit normaler Hörschwelle.
Ergebnisse: Mittlere Absolutwerte der KS von DPOAE=1,8 dB SPL (1,1 - 3, SD 0,5) in Paradigma A und 2,4 dB SPL (0.6 - 6, SD 1,2) in Paradigma B. Wiederholbarkeit gut. Auswertung der KS-Werte, der absoluten KS-Werte und der Differenz zwischen max. und min. KS. Differenz Sprachpegel minus Rauschpegel, bei der noch 50% der Wörter verstanden wurden, im Mittel = – 6,66 dB (-4.50 - -7.65, SD 0.63).
Schlussfolgerung: Bei schwellenaudiometrisch Normalhörenden liess sich keine Korrelation zwischen der olivocochleären efferenten Aktivität - gemessen anhand KS von DPOAE - und der Sprachdiskrimination im Hintergrundrauschen nachweisen. Weitere Studien sollen gering- bis mittelgradig Perzeptionsschwerhörige einschliessen. Das Ziel bleibt die Klärung der Frage, welche Rolle die olivocochleären Efferenzen bei der Sprachdiskrimination, deren Beeinträchtigung ein auditorisches Schlüsselproblem darstellt, spielen.
Unterstützt durch: 1.Deutsche Forschungsgemeinschaft, WA 1677/2-, 2.Universität Tübingen, fortüne 1469-0-0